Vierte Trierer Chormeile bringt Gesang und Musik in die City

Trier · Wer am Samstag durch die Trierer Innenstadt flanierte, konnte an zwölf Stationen kräftig was „auf die Ohren bekommen“. Zwölf Chöre, darunter Stimmungskanonen aus Triers Partnerstadt Herzogenbusch, brachten Passanten zum Schunkeln.

 Trierer Chormeile.

Trierer Chormeile.

Foto: Gabriela Böhm

"Trier ist mit seinen schönen Plätzen und Bauten wie geschaffen für so eine Aktion", meint ein Trierer, der zur Veranstaltungseröffnung auf dem Kornmarkt dem Geschehen erwartungsvoll entgegen sieht. Eben noch machte der Treveris Chor Trier-Olewig 1913 e.V. mit einer gelungenen Musikauswahl den Auftakt, bevor er sich "auf große Runde" durch die City begibt.

Nun stürmen die Eurener Kirchturmkooben die Bühne und singen von ihren Zewener Nachbarn - manche der kleinen Kooben sind noch nass vom Planschen im Wasserlauf auf dem Kornmarkt. Die Stimmung ist gelöst, eine Frau summt entspannt auf einer Parkbank mit, Touristen aus Fernost halten den Chorauftritt digital fest. "Fast wie bei einem Open-air-Festival", meint eine Frau, die mit einem "Fahrplan" ausgestattet gezielt zu bestimmten Auftritten der zwölf Formationen gehen will. Wie etwa zum Gemeinschaftsauftritt der Trierischen Liedertafel 1835 und dem Postmännerchor 1903, deren Sänger sich in diesem Moment am Handwerkerbrunnen versammelt haben. Ganz klassisch geht es um die Heimatliebe am Moselstrand - "Macht Spaß, so aufzutreten!", meint ein Sänger mit Blick auf die Passanten.

Den gegenüber sitzenden Zuhörern scheint während der Tischzeit das momentane Interesse allerdings eher den Kartoffelgerichten zu gelten. Es ist eine Veranstaltung, die gleich in mehrfacher Hinsicht den Beteiligten Nutzen beschert: Die Chöre können sich vor Publikum präsentieren und ihr Liedgut vortragen, die City wird für Touristen und Einheimische attraktiver und die Städtepartnerschaft mit Herzogenbusch belebt. Stellenweise wird es in der City eng, wo die Chöre auftreten. Hoch her geht es auf dem Hauptmarkt. Dort feiern die Herzogenbuscher "Noorderdivas" eine bemerkenswerte Vorstellung. In knalligen orangenfarbenen Roben mit Glitzer und Federboa sprüht der Chor im Dreivierteltakt vor Lebensfreude. Der Auftritt lebt vom gestischen und mimischen Ganzkörpereinsatz seiner Sängerinnen, die schließlich mit Tulpen belohnt werden. "Ja, die Holländer machen immer eine super Stimmung", weiß ein Besucher. Am Ende schunkeln die Passanten zu den Ohrwürmern der Herzogenbuscher, manche winken rhythmisch. Die stundenlange Aktion durch die City findet ihren Abschluss mit Gemeinschaftsauftritten auf dem Kornmarkt.

Weitere teilnehmende Chöre: Chor der Stadtwerke Trier 1913, MGV Concordia Kürenz 1885 mit PopCon, MGV 1880 Rheinland Ehrang mit Grundschule St. Peter Ehrang, MGV 1896 Trier-Zurlauben mit MGV Harmonie Trier-Irsch 1919, Saxophon- und Blechbläserensemble der Musikschule Trier; Popkoor 3x3, Samenzanggroep Merels & Kerels, Liedertafel De Meierij (Herzogenbusch) gsb

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