Der Religionslehrer als Wegbegleiter

Trier · In einem Pontifikalamt bei den Heilig-Rock-Tagen haben 79 frischgebackene Lehrer die kirchliche Lehrerlaubnis für den katholischen Religionsunterricht erhalten. Bischof Ackermann gab ihnen viele Ratschläge für ihren Beruf mit auf den Weg - vor allem aus der Bibel.

Trier. Sie sollen mithelfen, dass junge Menschen in Freiheit ihren Weg im Leben finden und dabei selbst zum Segen Gottes werden - diesen Wunsch hat Bischof Dr. Stephan Ackermann 79 Frauen und Männern mit auf den Weg gegeben, wenn sie künftig katholischen Religionsunterricht halten. In einem Pontifikalamt bei den Heilig-Rock-Tagen erhielten die Lehrer am 16. April die Missio canonica, die kirchliche Lehrerlaubnis für den Religionsunterricht.Begonnen hatte der Tag mit einem Vortrag von Hans-Georg Gradl, Professor an der Theologischen Fakultät Trier. Er stellte den Religionslehrern vor, wie sie "mit der Bibel lernen, Lehrer zu sein". Der Lehrer solle Wegbegleiter und Gefährte des Schülers sein und eigenständige Charaktere formen helfen. Dabei müsse er selbst immer Lernender bleiben und authentisches Lebenszeugnis geben. In einer Zeit, in der Religionsunterricht auf vielfältige Widerstände stoße, müssten sich die Lehrer der Würde und des Berufsethos besonders bewusst sein. Sie sollten wissen um den Mehrwert ihres Unterrichts mit der Chance, auf Sinnsuche zu gehen und deutliche Spuren im Leben der Schüler hinterlassen zu können. Das alles könne nur gelingen, wenn die Lehrer in ihrer Aufgabe als Menschenfischer täglich neu aufbrechen, sich auf den Weg machen und die Kinder und Jugendlichen dort aufsuchen, wo sie leben. "Ein ganz toller Vortrag, der wertvolle Gedanken für unseren Alltag in der Schule enthielt", kommentierten Anne Acker und Stefanie Raths das Gehörte. Besonders die Passage um den Wert des Religionsunterrichts konnten die Lehrerinnen nachempfinden, denn genau dieses persönliche Herantreten an die Kinder schätzen sie. Im Johannes-Evangelium werde eine Krisenstimmung dargestellt zwischen Jesus und den Jüngern, die nicht verstehen können, wie Jesus sich selbst als das wahre Brot des Himmels bezeichnen kann, gab Bischof Ackermann den Lehrern mit auf den Weg. In dieser Krise handele Jesus wie ein guter Lehrer. Er sage deutlich, wofür er stehe, und beziehe Position, ohne zu vereinfachen. Die Botschaft sei konkret, brauche aber auch die Bereitschaft, sich innerlich für sie zu öffnen. "Jesus mutet den Jüngern Spannung zu, weil das Leben selber voller Spannung ist." Wie ein guter Lehrer, der seine Schüler nicht nötigt, lasse Jesus seinen Jüngern die freie Entscheidung für seine Botschaft und setze sie mit der klaren Aufforderung "Steh auf!" in Freiheit, Würde und Verantwortung. "Mit dieser tollen Vision für Ihr Lehrersein helfen Sie mit, dass junge Menschen in Freiheit ihren Weg erkennen und mit Gottes Hilfe zu einem aufrechten Leben befähigt werden", fasste Bischof Ackermann zusammen. Weitere Informationen zum katholischen Religionsunterricht im Bistum Trier: redbistum-trier.de/schulabteilung

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