1,9 Millionen Euro für Ortsdurchfahrt - Straßenverkehrsamt legt erste Entwürfe für Ausbau der L 24 in Müllenborn vor

Gerolstein-Müllenborn · Die L 24 ist die Hauptdurchgangsstraße des Gerolsteiner Stadtteils Müllenborn - und seit Jahren in schlechtem Zustand. Bei einem Info-Abend wurde ein erster Entwurf für die mit knapp zwei Millionen Euro veranschlagte Generalsanierung vorgestellt, die für 2017 vorgesehen ist. Die Bürger sollen nun noch ihre Vorschläge einbringen können, bis Herbst soll die Planung stehen.

Gerolstein-Müllenborn. Möglichst viele Einwohner von Gerolstein-Müllenborn sollten sich an der Planung zum Ausbau der L 24 beteiligen, wünscht sich Helmut Bell, Leiter der Planungsabteilung des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein. "Dieser erste Entwurf ist eine Diskussionsgrundlage", sagt er. "Wir wollen die Müllenborner nicht etwa mit den Baumaßnahmen überrollen, sondern eng einbeziehen", sagt Bell.

Der erste Schritt dazu ist getan: Zum Informationsabend im Gemeindehaus des Gerolsteiner Stadtteils, bei dem der LBM und das beauftragte Ingenieurbüro aus Mayen ihren Vorentwurf präsentierten, kamen rund 40 Bürger. Der Ausbau der 1,85 Kilometer langen Ortsdurchfahrt wird nicht nur das Land, sondern auch die Gemeinde viel Geld kosten, und er wird das Ortsbild nachhaltig beeinflussen. "Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich die Kosten nur schätzen", sagt Helmut Bell. Rund 1,9 Millionen Euro werde das Land zum Ausbau der L 24 beitragen, mit etwa 400 000 Euro müsse sich die Gemeinde daran beteiligen - die neue Straßenbeleuchtung nicht eingerechnet.

Was genau gebaut wird, ist noch unklar. Ob beispielsweise eine Verkehrsberuhigung durch Mittelinseln geschaffen werden, oder die Straße eine Fahrbahnverengung erhalte, hänge von den anstehenden Verhandlungen ab. "In Müllenborn lassen sich Mittelinseln nur realisieren, wenn Anlieger Teile ihres Grundstücks entlang der Straße abgeben", erklärt Bell. Das ist geplant: Die gesamte, 1,85 Kilometer lange Ortsdurchfahrt wird komplett saniert, die bestehende Fahrbahn und die Gehwege werden rausgerissen. "Bei schlechtem Untergrund müssen wir bis zu einem Meter tief auskoffern, ansonsten reichen auch 60 Zentimeter", sagt Ingenieur Günter Göbel. Danach werden neuer Schotter und zwei Asphaltschichten eingebaut.Straßenverlauf ändert sich


Auch der Straßenverlauf ändert sich. "Die Straße ist an einigen Stellen bis zu 6,80 Meter breit, wir wollen eine Höchstbreite von 5,70 Metern erreichen", sagt der Ingenieur. Denn die reiche aus und trage zur Verkehrsberuhigung bei, sagt Göbel.
Künftig soll es auch keinen beidseitigen Gehweg mehr geben, sondern er soll abwechselnd links oder rechts verlaufen.

Zudem werden einige Kurven der Ortsdurchfahrt verbreitert, Einmündungen, die zu spitzwinklig sind, entschärft. Alle drei Bushaltestellen in Müllenborn erhalten eine Mittelinsel, wodurch den Fußgängern die Überquerung der Straße erleichtert wird. Die neue, schmalere Straße und ihr leicht veränderter Verlauf schaffen Platz für Parkbuchten vor der Einfahrt zum Campingplatz und Grünflächen entlang der Strecke.

Die Fahrbahn soll künftig überwiegend mit lediglich fünf Zentimeter hohen Rundbordsteinen eingefasst werden; somit kann der Anlieger auf der gesamten Straßenlänge zu seinem Grundstück fahren. Nur enge Kurven sollen eine Hochbordabgrenzung erhalten.
Bei den Besuchern des Infoabends stoßen die Vorschläge überwiegend auf Zustimmung. Zum Verlauf des künftigen Gehwegs gibt es aber noch Diskussionsbedarf. "Hier müssten einige Schulkinder auf dem Weg zum Bus zweimal die Straße wechseln", sorgt sich ein Bürger. Auch das Fehlen des Gehwegs an der Dorfkirche wird bemängelt, und einige Anlieger wünschen sich zusätzliche Verkehrsberuhigungsmaßnahmen. "Wir nehmen alle Vorschläge auf und werden in Einzelgesprächen prüfen, was möglich ist", versichert Bell.Extra

Einerseits kostet die Müllenborner Bürger der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Müllenborn (L 24) Geld, andererseits können sie mit Zuschüssen rechnen. "Die Kosten für den Neubau der Gehwege haben die Müllenborner Grundstücksbesitzer zu 70 Prozent zu tragen", berichtet Klaus Jansen, erster Beigeordneter der Stadt Gerolstein. Diejenigen, die im Zuge des anstehenden Straßenausbaus ihre Höfe neu gestalten möchten, können jedoch bis zu 30 Prozent Zuschuss aus dem Dorferneuerungsprogramm erhalten. now

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