Auf die inneren Werte kommt es an

Nach einem Jahr Pause findet in diesem Jahr wieder der Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" statt. Die Kreisverwaltung hofft auf möglichst viele Teilnehmer auch aus dem Kreis Vulkaneifel, angespornt vom Vorbild Steffeln, das 2006 Landessieger wurde.

 Vorbild Steffeln: Vor zwei Jahren siegte die Gemeinde auf der Landesebene des Dorfwettbewerbs. Foto: Kreisverwaltung Vulkaneifel

Vorbild Steffeln: Vor zwei Jahren siegte die Gemeinde auf der Landesebene des Dorfwettbewerbs. Foto: Kreisverwaltung Vulkaneifel

Daun. Jahrzehntelang hieß der Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden", und für viele Gemeinden war die Konkurrenz wirklich ein Ansporn, den Ort attraktiver zu machen. Seit einiger Zeit hat sich der Schwerpunkt aber verlagert: Dörfer sollen nicht "in Schönheit sterben", sondern sich mit ihren "inneren Werten" auseinandersetzen. "Vom einstigen ,Blumenkasten-Image' ist der heutige Wettbewerb weit entfernt", beschreibt der Dorferneuerungs-Beauftragte des Kreises, Markus Kowall, den veränderten Charakter.Neue Kriterien in den Wettbewerbsrichtlinien

Im Vordergrund der Bewertung steht, wie die Dörfer mit ihren Ausgangsbedingungen und kulturellen Traditionen umgehen und ihre eigene Zukunft nachhaltig gestalten. Es geht daher weniger um reine Schönheitsaspekte, sondern vielmehr um das Leben, Wohnen und Arbeiten im Ort. Historische Bausubstanz, Ortsgeschichte, Natur und Umwelt, bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten, aber auch Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen - das sind die wichtigsten Aspekte, mit dem sich der Wettbewerb befasst.Neu ist, dass auch die demografische Entwicklung, generationenübergreifende Aktionen sowie Initiativen zur Verbesserung einer nachhaltigen und umweltschonenden Energieversorgung in den überarbeiteten Wettbewerbsrichtlinien berücksichtigt werden. 2008 wird erstmals ein von Innenminister Karl-Peter Bruch gestifteter Sonderpreis vergeben, dessen Ziel es ist, die Innenentwicklung und die Aufwertung der Ortskerne in den Dörfern zu fördern. Kowall hofft, "dass sich möglichst viele Gemeinden und Stadt- oder Ortsteile am Wettbewerb beteiligen." In den vergangenen Jahren nahmen bis zu zehn Gemeinden teil, weit entfernt vom Ergebnis 1990, als 17 Orte dabei waren, weit entfernt aber auch von 1999, als der Wettbewerb mangels Nachfrage ausfiel. Kowall wirbt bei jeder Gelegenheit in den Gemeinden für die Teilnahme am Wettbewerb, und mancher Ort, der sich zunächst "zierte", war im Nachhinein froh, mitgemacht zu haben. "Manche Dörfer melden sich aus eigenem Antrieb, andere muss man eben etwas überreden", ist die Erfahrung des Dorferneuerungsbeauftragten. Als Ansporn für eine Teilnahme am Wettbewerb kann Steffeln dienen: Das Dorf in der Verbandsgemeinde Obere Kyll war 2006 Landessieger, was verbunden war mit einer Goldplakette und einer Prämie von je 1300 Euro. EXTRA Der Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" wird in einem dreijährigen Turnus veranstaltet. Dabei gibt es zwei Klassen: In der Hauptklasse starten Orte, die erstmals teilnehmen oder noch nicht beim Gebietsentscheid dabei waren; in der Sonderklasse treten Gemeinden an, die den Kreis schon einmal auf der nächsthöheren Wettbewerbs-Ebene vertreten haben. Wie in diesem Jahr findet auch 2009 ein Entscheid auf Kreis-, Gebiets- und Landesebene statt. 2010 folgt das Landesfinale, bei dem dann die Erstplatzierten aus den beiden Landesentscheiden gegeneinander antreten und den Teilnehmer am Bundesentscheid ermitteln. Anmeldungen zum diesjährigen Dorfwettbewerb sind bis Anfang März an die Kreisverwaltung in Daun zu richten. Der Kreissieger nimmt am Gebietsentscheid der Region Trier teil. Für Fragen rund um den Wettbewerb stehen Markus Kowall, Telefon 06592/933-325, E-Mail: markus.kowall@vulkan-eifel.de, und Manfred Simon, Telefon 06592/933-218, E-Mail: manfred.simon@vulkaneifel.de, zur Verfügung.

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