Das Kleine Landcafé wird zur gefährlichen Ecke

Kerpen/Walsdorf · Thea Greif präsentiert seit 14 Jahren in ihrem "Kleinen Landcafé" in Kerpen Kunst. Doch so etwas gab es bei ihr noch nie: Das niederländische Künstlerpaar Nell Berger und Jan Pronk sowie fünf Künstlerfreunde haben das Café unter dem Titel "Die gefährliche Ecke" auf eigenwillige Weise in Beschlag genommen.

 Unter dem Titel „Die gefährliche Ecke“ zeigt Jan Pronk (links) gemeinsam mit anderen Künstlern seine Werke im Kerpener Kleinen Landcafé von Thea Greif (rechts). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Unter dem Titel „Die gefährliche Ecke“ zeigt Jan Pronk (links) gemeinsam mit anderen Künstlern seine Werke im Kerpener Kleinen Landcafé von Thea Greif (rechts). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Kerpen/Walsdorf. Die letzten Pinselstriche setzt Jan Pronk während der Vernissage auf die Stirnwand der "Schatzkammer" des Kleinen Landcafés. Ziegelrot ist der Untergrund; darauf sind in feinen Linien Bäume und Mond zu sehen. Krzysztof Burdzy arbeitet noch an einer Klanginstallation mit Bewegungsmelder. Wer die "Schatzkammer" betritt, löst Musik aus. Auf einer Leinwand hat Jan Pronk in Acryl, Öl und Gips eine Szene festgehalten, die eine Bäuerin und ein Kälbchen vor jener Scheune in Walsdorf zeigt, die Jan Pronk und seine Frau Nell Berger seit ein paar Jahren an den Wochenenden und während der Sommerferien bewohnen.
Dort war auch die Schaltzentrale, als das Ehepaar aus Amsterdam im August diesen Jahres halb Walsdorf in eine Künstlermeile verwandelte und ein viel beachtetes Kunsttreffen auf die Beine stellte (der TV berichtete). So ähnlich ist jetzt auch diese Ausstellung konzipiert. Jan Pronk lacht auf die Frage nach dem Titel. Beim Vorgespräch mit der Inhaberin habe sich eine Cafébesucherin an der Thekenecke gestoßen, erzählt er. Und da sei ihnen die Idee gekommen, die Schau "Die gefährliche Ecke" zu nennen. Nell Berger steuert ein Arrangement aus Krawattenstoffstückchen bei. Es erinnert an eine Sammlung von aufgespießten Schmetterlingen.
Auf Tischen liegen Leinendecken, deren Stickerei unvollendet ist - mit Absicht. Denn Nadel und Faden liegen bereit und laden die Cafébesucher ein, sich in gestickter Weise zu verewigen. Außer Nell Berger, Jan Pronk und Krzysztof Burdzy beteiligen sich Jacques van Heuven, Cornelia Lenartz, Winfried Scholz und Benn Schroer an der Ausstellung. bb

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