Das Wappen ist der rote Faden

Oberelz · Von 2012 bis 2014 war Oberelz (Verbandsgemeinde Kelberg) eines von vier Modelldörfern für dörfliche Innenentwicklung in der Vulkaneifel (der Trierische Volksfreund berichtete). Es war die Initialzündung dafür, dass allein in diesem Jahr von vier geplanten Projekten zur Dorferneuerung drei realisiert werden. Ortsbürgermeister Albert Grohnert stellt sie dem TV vor.

 So sieht die Bushaltestelle von Oberelz heute aus. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

So sieht die Bushaltestelle von Oberelz heute aus. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Oberelz. "Wenn wir Projekte wie diese nicht anpacken, haben unsere kleinen Dörfer keine Zukunft", erklärt Ortsbürgermeister Albert Grohnert (61) zur Motivation seines Geburts- und Heimatortes, Ideen zur Verbesserung des Ortsbildes und der Lebensqualität zu entwickeln und entsprechende Projekte umzusetzen. Den Anschub hatte dem Ortsgemeinderat mit sechs Mitgliedern und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister an der Spitze die Rolle von Oberelz als Modelldorf der Kampagne "DIE - Chance für das Dorf" gegeben.
Zugunsten der 143 Bewohner und der Feriengäste im oberen Elztal sind nun vier Bauprojekte geplant worden, für drei sind Fördermittel aus dem Dorferneuerungsprogramm bereits genehmigt und die Gewerke ausgeschrieben. Noch im April sollen die Aufträge vergeben werden.
Und dann geht es los - mit der Neugestaltung des Kinderspielplatzes und der Umwandlung einer angrenzenden Wiese in einen Platz der Begegnung; mit der Umgestaltung des Fußweges zur St. Nikolaus-Kapelle; mit dem Bau einer neuen Bushaltestelle. Rund 105 000 Euro werden investiert; das Land gibt 36 000 Euro dazu, der Landesbetrieb Mobilität (LBM) beteiligt sich mit 12.750 Euro. Mit Blick auf die mehr als 50 000 Euro Eigenanteil sagt Albert Grohnert: "Wir machen keine Schulden."
Wie ein roter Faden zieht sich das Wappen durch die Baumaßnahmen. Denn sowohl auf dem Begegnungsplatz (auf dem im Notfall auch ein Rettungshubschrauber landen kann) als auch auf dem Platz vor der Kapelle werden die sieben roten Rauten (für die frühere Zugehörigkeit zur Grafschaft Virneburg), die drei goldenen Kugeln (als Symbol für den Orts- und Kapellen-Patron Sankt Nikolaus) und der auf die Elz hinweisende Wellenschnitt Elemente der Gestaltung sein. Am Spielplatz wird ein winziger, im Volksmund "Froschbach" genannter Bachlauf renaturiert. Apfelbäume werden gepflanzt und Rundbänke aufgestellt. Es sind Stellplätze für Fahrräder vorgesehen, führt doch der Elztal-Radweg unmittelbar vorbei.
Die drei schmalen Stufen und der holprige Fußweg zur Kapelle gehören demnächst der Vergangenheit an: Weg und Stützmauer werden abgesenkt, die Lauffläche verbreitert, ein Geländer angebracht. Zur Betonung der architektonischen Schönheit der Kapelle in der Dunkelheit werden Strahler installiert.
Mit dem Bau einer neuen, blinden- und behindertengerechten Bushaltestelle fällt in diesem Jahr auch der Startschuss für den neuen Dorfmittelpunkt. Dort ist für das kommende Jahr der Umbau des ältesten Oberelzer Hauses ("Reutisch") als Projekt Nummer vier geplant. Das Fachwerkhaus gehört der Ortsgemeinde und soll für Bewohner und Gäste hergerichtet werden.

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