Die Idee: Tauschen, stöbern, blättern und ins Gespräch kommen

Daun · Am Forum in Daun steht der erste öffentliche Bücherschrank in der Vulkaneifel. Dort kann man sich kostenlos ein Buch mitnehmen und eigene einstellen. Am Freitag wurde er eingeweiht.

 Haben den öffentlichen Bücherschrank eingeweiht und bestückt (von rechts): Thomas Hau (RWE), Stadtbürgermeister Martin Robrecht, Patin Rita Willems und Initiator Hans-Jürgen Greve. TV-Foto: Mario Hübner

Haben den öffentlichen Bücherschrank eingeweiht und bestückt (von rechts): Thomas Hau (RWE), Stadtbürgermeister Martin Robrecht, Patin Rita Willems und Initiator Hans-Jürgen Greve. TV-Foto: Mario Hübner

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Daun. Urlaubsgast Peter Vormschlag aus Essen reckte den Daumen in die Höhe und sagte im Vorbeigehen: "Super Sache, kommt bei uns im Ruhrgebiet prima an." Damit meinte er den neuen öffentlichen Bücherschrank vor dem Forum in Daun, der am Freitagvormittag enthüllt, eingeweiht und mit den ersten Büchern bestückt wurde. Er fasst bis zu 450 Bücher und ist der erste seiner Art in der Vulkaneifel. Bundesweit stehen laut Initiator Hans-Jürgen Greve inzwischen 128 Bücherschränke - vorwiegend in größeren Städten.

Dass nun auch in der notorisch klammen Kreisstadt ein solch nützliches Möbelstück aus Metall und Glas steht, hat damit zu tun, dass das RWE seit fünf Jahren mit Initiator Greve zusammenarbeitet und auch den Dauner Schrank gesponsert hat. Vertreter Thomas Hau ist überzeugt von der Idee: "Es ist eine tolle Sache, Bücher zu teilen."
Mitmenschen quasi im Vorbeigehen zum Lesen anregen - das ist die Idee von offenen Bücherschränken. Jeder Bürger kann Werke einstellen oder herausnehmen, sie tauschen oder behalten. Ohne jegliche Formalitäten, rund um die Uhr, an jedem Tag im Jahr.

Da der Bücherschrank auf einem öffentlichen Platz steht, ist er jedem Bürger zugänglich.
Für Initiator Greve hat der Bücherschrank eine kulturelle, gesellschaftliche und ästhetische Komponente. Er sagt: "Selbst in unserer digitalisierten Welt trifft man sich hier und unterhält sich. Über Bücher. Und ganz analog. Außerdem ist der Schrank, der durch die Witterung schon bald von einer Rost-Patina überzogen sein wird, ein Kunstwerk."
Und damit das Kunstwerk auch noch lange schön und unversehrt bleibt, haben zwei Dauner die Patenschaft übernommen: Anwohner Joachim Herder sowie Rita Willems von der benachbarten Buchhandlung Werner. Auch Stadtbürgermeister Martin Robrecht findet die Idee gut, "auch wenn sie nicht ganz neu ist". Sagt's und stellt das erste Buch ein, einen Reiseführer aus Dauns italienischer Partnerstadt Carisolo: auf Italienisch. mh

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