Die Sprache ist der Schlüssel

DAUN/GEROLSTEIN. Mit viel Herz und Engagement übt die Ausländerbeauftragte des Kreises Daun, Usha Mayer, seit drei Jahren ihr Amt aus. Ihr Hauptziel ist, den Dialog zwischen verschiedenen Kulturen zu fördern.

"Jede Woche rufen Menschen bei mir an, die Fragen haben zum Visum oder zur Heirat, Menschen, die einen Dolmetscher brauchen, die Rat in der Kindererziehung oder bei gesundheitlichen Problemen suchen oder die sich einfach nur Kontakt wünschen", erläutert Usharani Mayer ihre alltägliche Arbeit. Sie hat immer ein offenes Ohr für diejenigen, die ihr Heimatland aus verschiedenen Gründen verlassen haben und nun in Deutschland leben. Aus eigener Erfahrung weiß Usharani Mayer, die die aus Malaysia stammt und von Freunden und Bekannten nur Usha genannt wird, welche Probleme die deutsche Kultur bereiten kann. "Im Vergleich zu anderen Kulturen lebt hier jeder sehr für sich", findet die 45-Jährige. Viele Zugezogene fühlten sich zunächst sehr einsam, erklärt Mayer. Des-halb sieht sie hier auch den Schwerpunkt ihrer Arbeit: Sie möchte den Menschen Gelegenheit geben, aufeinander zu zugehen, etwa bei Veranstaltungen, die sie mit dem "Forum Eine Welt" und dem Caritas-Migrationsdienst organisiert. "Nur in der Begegnung von Mensch zu Mensch können Vorbehalte und Ängste abgebaut werden." Neben dem Engagement im Verein "Forum Eine Welt", ihrem Familienleben und einer Teilzeitbeschäftigung als Fremdsprachen-Korrespondentin steht Usha Mayer jederzeit telefonisch für die Anliegen ausländischer Mitbürger zur Verfügung. Sie sieht sich als eine Kontaktstelle zu Behörden und professionellen Beratungseinrichtungen. Mit dem Gesetz kenne sie sich nicht so genau aus, sagt Mayer, aber schließlich sei sie auch kein Profi, sondern mache alles ehrenamtlich. "Aber ich weiß, wer bei der Kreisverwaltung wofür zuständig ist und kann dorthin vermitteln. In schwierigen Fällen kann ich mich auch direkt an Landrat Heinz Onnertz wenden. Der stärkt mir immer den Rücken!" Bestens informiert ist die Ausländerbeauftragte über das Stichwort Sprachkurse, denn die Sprache ist ihrer Meinung nach die wichtigste Voraussetzung zur Integration. Auch wenn ihre Aufgabe für Usha Mayer "bloß" ein Ehrenamt ist, weiß sie genau, wie die Politik die Situation für Zuwanderer in Deutschland verbessern könnte: "Wenn ich zu entscheiden und das Geld dazu hätte, würde ich ein Sprachzentrum aufbauen. Wer gerade angekommen ist, könnte dort zu regelmäßigen Treffen kommen, die Sprache und andere Menschen kennen lernen und viele Dinge über die deutsche Kultur erfahren. Außerdem würde ich drei bis viermal pro Woche in der Ganztagsschule ein Förderangebot für Kinder aus Migrantenfamilien machen." Wer Fragen an die Ausländerbeauftragte Usha Mayer hat, kann sie erreichen unter Telefon 06592-980250.

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