Eine Gemeinde mit Zukunft

60 der rund 180 Einwohner von Kaperich (Verbandsgemeinde Kelberg) sind der Einladung des Trierischen Volksfreunds zur beliebten Dorffoto-Aktion gefolgt.

Kaperich. Kurz vor Beginn der Dorffoto-Aktion in Kaperich (Verbandsgemeinde Kelberg) sind erst ein paar Bürger vor dem Treffpunkt am Bürgerhaus zu sehen, und darunter auffällig wenig Frauen. Hat die 180-Einwohner-Gemeinde einen Männerüberschuss? Weit gefehlt, denn eine stattliche Zahl von Frauen ist schon längst da: im Bürgerhaus. Dorthin haben die Möhnen zu Kaffee, Kuchen und belegten Brötchen eingeladen, und ganz entspannt können sie von drinnen beobachten, was draußen so passiert. Draußen hat TV-Fotograf Klaus Kimmling sein wichtigstes Handwerkszeug - neben der Kamera - aufgestellt: die Leiter. Von dort aus dirigiert er die Kapericher, manch Kleinerer muss noch nach vorn beordert werden, aber dann ist das Foto im Kasten.

Als die Kapericher hören, dass der Bericht über die Dorffoto-Aktion vor allem auf den Informationen von Ortsbürgermeister Hans-Werner Mendel beruhen wird, äußert ein Bürger (augenzwinkernd) Zweifel, dass das Dorfoberhaupt es vielleicht mit der Wahrheit nicht so genau nehmen könnte.

Mendel nimmt es, wie es gedacht war, als kleinen Scherz, denn um Positives über Kaperich zu berichten, muss er nichts erfinden, die Realität spricht für sich. Dass 60 seiner Mitbürger zum Fototermin gekommen sind, ist für ihn in Ordnung, "bei besserem Wetter wären es sicher noch ein paar mehr gewesen."

Feiern können die Kapericher jedenfalls. Der Ortsbürgermeister beschreibt es so: "Wenn hier bei uns ein Tisch auf die Straße gestellt wird, ist eine halbe Stunde später das ganze Dorf da." Er lobt die sehr lebendige Dorfgemeinschaft, und das umfasst auch den kleinen Ortsteil Kölnische Höfe (23 Einwohner), der bekannt ist für das alle zwei Jahre stattfindende große Backfest. Die Kölnischen Höfe sind fester Bestandteil des Dorfs, "die geben wir nicht her", sagt Bürgermeister Mendel (64), der seit 1995 im Amt ist.

Er ist für die Zukunft des Dorfs optimistisch: "Wir stehen gut da. Es gibt kaum Leerstände, wir haben viele Kinder, aussterben werden wir so schnell nicht." Wie viele seiner Amtskollegen ist auch er dafür, dass die Verbandsgemeinde Kelberg erhalten bleibt. "Wir haben eine gute, vertrauensvolle, über Jahre gewachsene Zusammenarbeit mit der Verwaltung. Wenn Kaperich einer anderen Verbandsgemeinde zugeschlagen würde, hätten wir keine Vor-, sondern nur Nachteile."

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