Gespannt erwarten die rund 150 kleinen und großen Zuschauer das Öffnen des Vorhangs. Dann ist es soweit: Schneewittchen (Julia Thomas) und Dornröschen (Katja Schüller) begrüßen das Publikum und befehlen: "Vorhang öffne dich!" Flugs ist das Zimmer von Rudi (Kerstin Thelen) zu sehen. Es ist Abend, und der Zehnjährige soll schlafen. Aber was ist das? Die Mutter (Maria Kirstgen/später die Hexe) liest ihm zum Erstaunen des Publikums gerade das Ende des Märchens "Hänsel und Gretel" vor. Die Mutter ist überzeugt: "Märchen sind doch immer wieder schön " und führt ihren Sohn im Traum in die Welt der Märchen.Geister stehlen Rudi das Bettzeug

Zweites Bühnenbild: Rudi wacht auf dem Tisch im Hexenhaus auf - ohne Bettzeug, das haben ihm die Geister (Kristina Wirtz und Petra Kirstgen) schon weggenommen. Dort finden Hänsel (Jennifer Kittel) und Gretel (Alina Mathey) ihn vor. Rudi kommt alles recht seltsam vor. So auch, dass Hänsel und Gretel ganz spontan eine Party geben und ihre Gäste mit einem flotten Lied einladen.Unterstützend wie bei allen anderen musikalischen Einlagen wirkt der Kinderchor Dockweiler mit. Die Party kann starten, dabei sind auch Schneewittchen und die sieben Zwerge (Christian Gilles, Alexander Hennen, Lukas Jax, Daniel Müller, Marcel Lauser, Melvin Jakob und Ramona Fantke). Rudi träumt ein "modernes" Märchen, und so haben die Zwerge keine Zipfelmützen an, sondern flotte Schlägerkappen.Mit von der Partie ist auch Rotkäppchen (Jessica Drückes), die mit dem "sprechenden" Wolf (Ulla Hoppe) kommt. Den nennt Rudi zu dessen Aufregung doch dauernd "Rolf". So spielen Wirklichkeit und Traum ineinander. Dann taucht die Hexe auf und "zaubert" Musik. Ganz wie in der aktuellen Wirklichkeit tanzen alle zum "Ketchup-Song".Auch nochmal so richtig Schwung in die Party bringt Dornröschen. Sie singt zusammen mit dem Kinderchor "Ich bin überhaupt nicht müde". Aber am Schluss fällt sie doch wieder in den Tiefschlaf, und so naht das Ende der Party. Am nächsten Morgen ins Rudis Zimmer: Die Mutter kommt herein. Rudi wacht auf. Für einen Moment glaubt er, im Gesicht seiner Mutter Ähnlichkeit mit einer Hexe zu entdecken. Als er aber noch recht schlaftrunken hört "Rudi, aufstehen. Waschen. Zähneputzen!", ist er schnell wieder in der Wirklichkeit.Rudi steht auf, schneuzt sich noch einmal in das überdimensionale karierte Taschentuch. Na sowas? Das hat er doch von Rotkäppchen bekommen. Ihm fällt dazu nur ein: "Auch der schönste Traum ist mal zu Ende!" Riesenbeifall gibt es für alle Aktiven auf der Theaterbühne und die Helfer hinter den Kulissen. Zum Finale der rund 40-minütigen Aufführung erscheinen alle Spieler und Sänger - ingesamt 34 Kinder - auf der Bühne und singen gemeinsam das Lied "Es führt ein Weg ins Märchenland".Die Kinder- und Jugendtheatergruppe wurde 1997 als Abteilung des Heimatvereins Dreis-Brück gegründet. Zur Zeit sind 30 Kinder und Jugendliche aktiv dabei. Die Rollenverteilung von "Party bei Hänsel und Gretel" wurde daher annähernd doppelt besetzt. In alle weiteren Aufgaben einer Theateraufführung (Regieassistenz, Bühnenarbeiten, Kostümgestaltung, Öffentlichkeitsarbeit) wurden die Aktiven je nach Interesse integriert. Die Gesamtleitung in Kooperation mit der Leiterin des Dockweiler Kinderchors, Ute Betten, hatten Leonor Schippers und Gabi Schüller."Neben dem Schwerpunkt Theaterspielen sind die Brauchtumspflege sowie die soziale Komponente der Jugendarbeit in der Gemeinde und im Verein Ziele der Kindertheatergruppe", sagen die Leiterinnen, die sich beim Heimatverein Dreis-Brück sowie bei der Gemeinde für die Unterstützung bedanken. Bei Publikumsinteresse sind weitere Aufführungen zu einem späteren Zeitpunkt geplant.