Problematisches Prestige-Projekt

DAUN. Anfang 2002 schien das Parkdeck für Daun schon greifbar nah, doch es kam anders. Anderthalb Jahre und viele Verhandlungen später ist die Realisierung des Projekts noch immer nicht endgültig gesichert.

Beim Neujahrsempfang 2002 der Stadt Daun hatte Karl-Josef Bruch, Staatssekretär im Mainzer Innenministerium, für Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen eine verspätetes Weihnachtsgeschenk mitgebracht: 500 000 Euro vom Land als Anlauf-Finanzierung für ein Parkdeck zwischen Borngasse und Rosenbergstraße. Mit diesem Geldsegen wurde das Projekt, das Mitte der 90er Jahre eigentlich schon vom Tisch war, wiederbelebt. Fahrplan schnell über den Haufen geworfen

Ende Mai vergangenen Jahres wurden im Stadtrat Planung und möglicher Zeitplan vom Architekten Roland Thelen vorgestellt. Damals war vorgesehen, nach der Kirmes (im August) mit dem Bau des Parkdecks zu beginnen, und noch vor Jahresende hätte das mehrstöckige Gebäude genutzt werden sollen. Aber dieser Fahrplan war schnell über den Haufen geworfen. Die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern dauerten wesentlich länger als erwartet, zudem mussten ein Lärm- und ein Abgasgutachten erstellt werden. "Sicherheit vor Schnelligkeit" hatte Wolfgang Jenssen daraufhin als Devise erkoren, nachdem die von ihm erhoffte schnelle Umsetzung des Vorhabens nicht mehr zu erreichen war. "Erst wenn alle Vorbereitungen unter Dach und Fach sind, geht es los mit dem Bau des Parkdecks", erklärte er. Die Grundzüge des Konzepts: Entstehen soll anstelle der bisherigen Parkplätze unterhalb des Neukauf-Markts ein Parkdeck mit sechs Halbebenen, das an den Seiten und zur Abt-Richard-Straße hin offen sein soll. Das obere Deck soll auf Höhe des Hauses der Landwirtschaft abschließen. Zufahrten sollen von der Borngasse (neben dem Gemeindepsychiatrischen Betreuungszentrum) sowie von der Rosenbergstraße aus entstehen. Beide Straßen sollen ausgebaut werden, was im Fall der Borngasse im Zuge der Stadtsanierung ohnehin schon vorgesehen war. Die Kosten des Parkdecks mit geplanten 158 Stellplätzen werden nach Berechnung der Planer den angepeilten Rahmen von 1,5 Millionen Euro nicht übersteigen. Wie es weitergeht mit dem Parkdeck, könnte sich in einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt entscheiden. Wolfgang Jenssen sagte auf TV -Anfrage, es könne dann möglicherweise "über den hoffentlich letzten Stolperstein entschieden werden, damit wir endlich die fehlenden Quadratmeter Grundstücksfläche erhalten". Damit wäre die Voraussetzung für die Erteilung der Baugenehmigung erfüllt, erklärte der Stadtbürgermeister. Die Baugenehmigung könne kurzfristig erteilt werden, aber: "Dann hoffen wir, dass Anlieger keinen Einspruch einlegen". Braucht Daun wirklich ein solches Parkdeck? Oder reicht der derzeitige Parkraum? Ihre Meinung, liebe Leser, ist wieder gefragt. In der gedruckten Ausgabe des Trierischen Volksfreunds finden Sie hierfür einen Coupon. Füllen Sie den Coupon aus, schneiden Sie ihn aus und schicken Sie ihn an die Redaktion in Daun (Wirichstraße 3, 54550 Daun) oder geben ihn in unseren Pressecentern ab. Einsendeschluss: Montag, 30. Juni. Jeder Original-Coupon, der fristgerecht eingeht, nimmt an der Verlosung attraktiver Preise teil. In den nächsten Wochen werden weitere Coupons erscheinen, auf denen Sie ihre Meinung loswerden können und die in den Lostopf wandern. Zu gewinnen gibt es ein Herrenfahrrad im Wert von 699 Euro, gestiftet vom Radladen Fun-Bike, eine Digitalkamera im Wert von 250 Euro, gestiftet von Foto Nieder, sowie mehrere "Lucky”-Plüschtiere.

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