Das Dauner Kneippbad am Kurpark ist der Stadt wichtig, ist es doch einer der Garanten und Voraussetzung für das Prädikat "Heilklimatischer Kurort". Doch über dem Bad hingen schon des öfteren dicke Wolken, und die Gesundheitsreform hat die Lage nicht verbessert. Der bisherige Pächter Rüdiger Unger, der das Kneippbad zehn Jahre lang gepachtet hatte, und die Stadt sahen Ende vergangenen Jahres keine Möglichkeit mehr zu einer Vertragsverlängerung. Die Folge: Unger kündigte am 30. September fristgerecht seinen Vertrag zum 31. März 2005. Viele Interessierten meldeten sich auf die Ausschreibung der Stadt hin. Doch die meisten sprangen angesichts der großen Fläche des Kneippbads wieder ab. Übrig blieben drei Bewerber. Keiner von ihnen wollte jedoch zum jetzigen Zeitpunkt das integrierte Mineralbad mitpachten. Aus diesem Grund beschloss der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt, das Mineralbad in der Trägerschaft der Stadt Daun in enger Zusammenarbeit mit dem Kneippverein bis zum Jahresende zu betreiben. "Entscheidend für diesen Entschluss war die gute Annahme des Schwimmbadangebots im Mineralbad durch die Gymnastikgruppen", sagt Bürgermeister Wolfgang Jenssen. Bei der Wahl des "richtigen" Partners für das Kneippbad entschied sich die Stadt für den jungen Existenzgründer und Physiotherapeuten Mike Mohr, der bisher in einer Klinik in Bad Bertrich die Bäderabteilung leitete. "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Ich hoffe, dass jetzt mehr Leben ins Kneippbad kommt, die Einrichtung wieder Profil gewinnt und dass wir eine Entscheidung für eine gute und erfolgreiche Zukunft getroffen haben", sagt Bürgermeister Jenssen. Fünf Jahre mit der Option zur Verlängerung - so lange läuft der Vertrag mit Mike Mohr. Er nimmt zum 1. August in Daun seine Arbeit auf. Mike Mohr, der gebürtiger Ulmener ist und in Bad Bertrich-Kennfus wohnt, hat schon früher einmal in Daun in einer Massagepraxis gearbeitet. Die Schwerpunkte seiner Arbeit im Kneippbad sieht der neue Pächter in der Massagetherapie, Krankengymnastik sowie in der Hydro- und Balneotherapie. Der 30-Jährige sieht die Zukunft optimistisch: "Für mich ist das Kneippbad wie ein Joker, damit geht ein Traum in Erfüllung." Er kann sich vorstellen, das Bad später auch zu übernehmen. Außerdem will Mohr den Kurpark mit in sein Gesundheitszentrum einbeziehen. "Den Kurpark müsste man besser nutzen, das ist für mich eine wichtige Sache", sagt Mohr.