Fasziniert vom Licht der Jahreszeiten

DAUN. Noch bis zum 30. November sind in der Volksbank RheinAhrEifel in Daun unter dem Titel "Pitt Kreuzberg und die Vulkaneifel" Werke des unvergessenen Künstlers zu sehen.

 Imposant und beeindruckend: Das Triptychon von Pitt Kreuzberg aus dem Jahr 1908. TV-Foto: Helmut Gassen

Imposant und beeindruckend: Das Triptychon von Pitt Kreuzberg aus dem Jahr 1908. TV-Foto: Helmut Gassen

Pitt Kreuzberg wurde am 30. Mai 1888 in Ahrweiler geboren, doch sein Herz gehörte der Eifel. Das war für ihn als Kind schon klar, als er zu seinem Vater bei einem Spaziergang in Schalkenmehren sagte: "Hier möchte ich einmal leben." Als 25-Jähriger machte er seinen Jugendtraum wahr und zog nach Schalkenmehren. Seine große Zeit als Landschafts- und Blumenmaler - auch einige Porträts sind damals entstanden - liegt etwa zwischen 1928 und 1948. Vorwiegend in der Eifel liegen seine Motive, doch Pitt Kreuzberg war kein Heimatkünstler im eigentlichen Sinne, sondern ein sorgfältiger Beobachter der Natur. Sie zu beobachten und zu erleben, bedeutete für ihn auch das immer währende Wunder der Schöpfung zu erleben. Die Eifellandschaft mit ihren Maaren, dem blühenden Ginster, dem ganz besonderen Licht in den verschiedenen Jahreszeiten haben ihn das ganze Leben hindurch fasziniert. Die meisten seiner Bilder wurden von Touristen erworben, die in der Vulkaneifel Ferien machten. Schätzungsweise 4000 Bilder sind entstanden, die im Besitz von Privatsammlern im westdeutschen Raum beziehungsweise im Museumsbesitz sind. Die Ausstellung von 35 seiner Werke aus der Zeit von 1920 bis 1960 in der Volksbank RheinAhrEifel ist die vierte zu seinem 40. Todesjahr. Bereits in Bad-Neuenahr-Ahrweiler, Wittlich und Schalkenmehren wurden ähnliche Ausstellungen gezeigt. "Wir sind als regionale Bank stolz, diese bedeutende Ausstellung als ein Stück Kunstgeschichte unserer Heimat präsentieren zu können und dieser Aufgabe gerne nachgekommen", sagte Elmar Schmitz, Vorstand der Volksbank RheinAhr- Eifel bei der Eröffnung vor rund 200 Gästen. Einige der Werke aus Privatbesitz werden in Daun zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt. Zu künstlerischem Ruhm und wirtlichem Erfolg brachte es Pitt Kreuzberg zu Lebzeiten übrigens nicht, aber er wusste, dass seine Bilder eines Tages viel Geld wert sein würden. Kreuzberg starb am 21. Februar 1966 im Haus seiner Tochter in Honnef. Seinem Wunsch entsprechend führte ihn sein letzter Weg zu der von ihm so sehr geliebten Eifel zum kleinen Friedhof am Totenmaar. Ein einfacher Grabstein mit seinem Namen weist jetzt dort auf einen Menschen hin, der hochbegabt, eigenwillig, manchmal unzulänglich in seiner Kunst, aber immer stark in Form und Farbe, bescheiden und Eins mit der Natur seinen Weg gegangen ist. Bis 30. November in der Volksbank RheinAhrEifel zu den Banköffnungszeiten.

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