Im Schulgarten gedeihen Wirsing, Salat&Co

Gillenfeld · Die Grundschule Gillenfeld setzt auf bessere Ernährung. Im Schulgarten können die Schüler sich um das selbstangebaute Gemüse kümmern, das schließlich auch auf dem Speiseplan landet. Eine Auszeichnung hat das Projekt nun vom Land erhalten.

Gillenfeld. Im Laufschritt begeben sich die Schüler der dritten Klasse in den Garten ihrer Schule in Gillenfeld. Sie scharen sich rund um ihr eigenes Hochbeet, in dem verschiedene Gemüsesorten und Kräuter wachsen. Ein Teil der angebauten Pflanzen wird in den nächsten Tagen auf den Tellern in der Mensa landen.
Denn das Motto des Speiseplans der Woche lautet: Frühlingsernte im Hochbeet. Damit genug Pflanzen wachsen, hat jede Klasse ein solches Beet, das sie nach eigenen Wünschen gestalten kann. Und so stehen Rohkostteller, Salatplatte oder Ofenkartoffel mit Quark für diese Woche auf der Liste, aber auch Spaghetti-Pizza und Hähnchen-Schenkel sollen den Schülern schmecken.
Der Anbau des Gemüses und die frische Zubereitung sind Teile eines Konzepts für eine bessere Ernährung an der Schule. Federführend sind dabei die Hauswirtschafterinnen Martina Eis und Marion Jung. Weil sie mit ihrem Konzept auf einem guten Weg sind, hat die Schule jetzt vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung und Weinbau eine Auszeichnung bekommen. Mit dieser Urkunde hat die Schule die Stufe 1 beim Qualifizierungsprozess zur Verbesserung der Mittagsverpflegung erhalten.
Gemütliche Atmosphäre zählt


Doch wie kommt das Essen bei den Schülern an? Denn die oft beliebten Fastfood-Gerichte findet man an der Schule in Gillenfeld nicht. "Das Essen schmeckt lecker", sagt Alexander Meier aus der dritten Klasse voller Überzeugung. Und auch Elias Klaes und Elias Plein mögen das, was in der Mensa der Schule auf dem Speiseplan steht.
Schulleiter Bruno Niederprüm räumt ein, dass nicht von Anfang an uneingeschränkte Begeisterung da war. "Die Kinder werden dazu erzogen, alles zu probieren", sagt er. Es gehe darum, neugierig zu sein. Und auch Martina Eis bestätigt, dass es zunächst einmal erstaunte Blicke bei den Schülern gab. Jetzt aber seien die Rückmeldungen überwiegend positiv.
Eine Besonderheit bei dem Schulessen ist der meist vegetarische Speiseplan. Daran werde bei der Vergabe der Auszeichnung durch das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, das die Vorgaben überwacht, auch streng geachtet. An 20 Tagen in der Mensa dürfe es nur an vier Tagen Fisch oder Fleisch geben. Und da falle sogar schon eine Scheibe Salami auf der Pizza durchs Raster.
Aber nicht nur das Essen kommt bei den Schülern gut an. Auch der Anbau des Gemüses wird gerne übernommen.
"Ich finde das schön, dass wir das machen", sagt Alexander über die Aktivitäten im eigenen Hochbeet. Und Elias zählt auf, was seine Klasse alles angebaut hat: Kopfsalat, Erdbeeren, Tomaten, Wirsing, Broccoli und einiges mehr. Auch für die Klassenlehrer ist das eine Herausforderung, gibt Ralf Mayer zu. "Man lernt viel dazu, auch, wenn man eigentlich keinen grünen Daumen hat." Mit dem gesunden Schulessen ist mit der Auszeichnung bisher nur ein Schritt getan. Jetzt gilt es, sich weiter zu qualifizieren. Dazu gehört auch eine geräuscharme und gemütliche Atmosphäre beim Essen. Und auch das Thema Hygiene steht ganz oben auf der Agenda.
Weitere Schulen mit Auszeichnung: Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier, IGS Hermeskeil und
Grundschule Trierweiler.
Extra

Was esst ihr am liebsten? Pommes und Curry-Wurst? Pizza und Hamburger? Oder Döner? Das sind alles Sachen, die lecker schmecken können. Aber die sind nicht immer gesund. Zu wenig Vitamine und zu viel Fett tun euch nicht gut. Zum einen könnt ihr eher krank werden. Und wer zu süß und zu fett isst, der wird selber immer schwerer. Und das ist ziemlich blöd. Dann kann man beim Fußball nicht mehr so schnell laufen, die Kleidung passt nicht mehr richtig. Dagegen kann man etwas tun. Nämlich gesund essen. Das hört sich zwar ganz schön langweilig an. Kann aber ganz spannend sein. Denn hin und wieder etwas Neues ausprobieren, mal in ein Stück rohe Paprika beißen oder ein ganz unbekanntes Gemüse zu testen, kann Überraschungen bieten. Und Pizza oder Burger kann man auch selbst machen mit frischen Zutaten. Die sind dann nicht mehr so fettig und schmecken trotzdem lecker. noj

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