Innenstadt bald keine Baustelle mehr

Gerolstein · Der Ausbau der Hauptstraße samt Altstadtparkplatz ist so gut wie abgeschlossen. Damit geht in Gerolsteins Innenstadt eine - mit einjähriger Unterbrechung - fast dreieinhalbjährige Bauzeit zu Ende.

 Endpunkt und Abschluss des fast fertiggestellten Hauptstraßenausbaus in Gerolstein: der neue Altstadtplatz in Gerolstein, der deutlich größer und zum Festplatz ausgebaut worden ist. TV-Foto: Mario Hübner

Endpunkt und Abschluss des fast fertiggestellten Hauptstraßenausbaus in Gerolstein: der neue Altstadtplatz in Gerolstein, der deutlich größer und zum Festplatz ausgebaut worden ist. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. Am Ende spielte das Wetter mit, und es wurde noch mal so richtig Gas gegeben: Kurz vor Weihnachten haben die Bauarbeiter ihre - im wahrsten Sinn des Wortes - Zelte abgebaut. Jetzt müssen nur noch die Fugen zwischen den Pflastersteinen komplett aushärten und die Absperrungen weggenommen werden - dann ist der Ausbau der Hauptstraße in Gerolsteins Innenstadt, der im Spätsommer 2010 begonnen wurde, beendet. Und auf dem Altstadtplatz kann auch wieder geparkt werden.
"Ende nächster, Anfang übernächster Woche räumen wir die Absperrungen beiseite, dann ist die Baustelle bis auf die Bepflanzungen fertig", sagt Andreas Junges, Bauleiter der Firma Franz Lehnen aus Sehlem an der Mosel. Die hat den dritten Abschnitt der Einkaufsstraße - vom Ende des Rondellvorplatzes bis zum Naturkundemuseum - neu gestaltet.
"Wir haben versprochen, dass wir 2013 fertig werden. Deshalb haben wir auch auf eigene Kosten Zelte aufgestellt, um auch bei Regen weiterarbeiten zu können", sagt Junges. Schließlich waren die 1100 Quadratmeter Fläche des neuen Altstadtplatzes, die komplett mit Natursteinen gepflastert worden sind, "eine ganz schöne Menge". Zur Verdeutlichung sagt er: "Normalerweise schafft ein Pflasterer 30 bis 35 Quadratmeter am Tag."
Und das ist auch einer der Gründe, weshalb es am Ende zu den deutlichen Verzögerungen gekommen ist.
Stadtbürgermeister Bernd May (parteilos) sagt rückblickend: "Eine zweite Kolonne mit Pflasterern hätte gerade in diesem Bereich viel gebracht." "Die hatten wir auch zeitweise", entgegnet Junges. Grundsätzlich sei es aber schwierig gewesen, Pflasterer zu bekommen. Die Spezialarbeiten hat nämlich nicht die beauftragte Firma Franz Lehnen, sondern ein Subunternehmer übernommen.
Die Hauptverzögerung hat sich aber laut Junges durch einen anderen Umstand ergeben: "Wir hatten Lieferschwierigkeiten. Unser Zulieferer hat die Pflastersteine lange nicht bekommen."
Die Fertigstellung der Baustelle war stets für Ende Oktober, Anfang November vorgesehen - um das Weihnachtsgeschäft nicht zu gefährden, wie es Stadtbürgermeister Bernd May (parteilos) mehrfach gesagt hatte.
Als klar wurde, dass das nicht klappt, wurde umgeplant: Statt von unten nach oben weiterzupflastern wurde beschlossen, zunächst die Straßenzüge fertigzustellen, "damit so schnell wie möglich wieder Autos fahren können und die Kunden in die Innenstadt kommen", sagt May. Das hat geklappt. Ende November ist die Hauptstraße wieder komplett für den Verkehr freigegeben worden.
Rückblickend nennt Junges die Baustelle ein gelungenes Projekt: "Die Zusammenarbeit mit der Stadt war gut, und von den Anwohnern und Geschäftsleuten sind wir auch gut behandelt worden. Klar gibt es bei so einer großen Maßnahme, gerade wenn Geschäfte betroffen sind, immer ein paar Probleme. Aber es wurde auch gesehen, dass wir stets bemüht waren, dass die Leute auch immer in alle Geschäfte kommen."
Auch Stadtbürgermeister May ist - trotz der Verzögerung - zufrieden. Zum einen, weil wohl der Kostenrahmen eingehalten wird. "Die Schlussrechnung ist zwar noch nicht da, es deutet aber alles darauf hin", sagt er. Zum anderen, weil die lange Zeit der Bauarbeiten mit all ihren Beeinträchtigungen in Gerolsteins Innenstadt nun beendet ist. Es habe sich aber gelohnt, meint May: "Gerolstein hat jetzt ein total anderes Erscheinungsbild. Wenn im Frühjahr dort die ersten Blumen blühen, werden alle sehen, wie toll die neue Innenstadt ist."
Und vom neuen Altstadtplatz erhofft er sich eine deutliche Belebung des oberen Teils der Hauptstraße und der Altstadt, schließlich sei der Platz so umgebaut und mit Versorgungsleitungen ausgestattet worden, "dass wir da schöne Feste feiern können - Ideen sind stets willkommen". Die Generalprobe erfährt der neue Platz an Karneval: Denn dann startet von dort der Rosenmontagszug in die Innenstadt.Extra

Der Ausbau der gesamten Hauptstraße von der Raderstraße bis zum Altstadtplatz hat rund 1,7 Millionen Euro gekostet. Davon entfielen knapp 300 000 Euro für den ersten Abschnitt bis zum Ärztehaus, gut 600 000 Euro für den zweiten Abschnitt inklusive des Rondellvorplatzes samt Brunnen sowie knapp 800 000 Euro für den dritten und letzten Abschnitt bis kurz vor das Naturkundemuseum samt dem aufwendig gestalteten Altstadtplatz. Die Arbeiten begannen im Herbst 2010 und sind nun - mit einem Jahr Pause 2012 - so gut wie abgeschlossen. mh

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