Und wächst und wächst und wächst: Es ist schon eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, die 1996 begonnen hat. Rolf Wagner und sein Kompagnon, der Dauner Markus Willems, gründen die Firma Rowa, die sich schnell zu einem der führenden Hersteller von Medikamentenautomaten für Apotheken entwickelt. Die Gründer sind nicht mehr dabei, mittlerweile heißt das Unternehmen Becton Dickinson Rowa Germany und gehört zum US-Medizintechnik-Konzern NJ-Becton, Dickinson and Company (BD).
Und der setzt auf den Standort in der Eifel: Es wird weiter in Kelberg investiert. Für rund acht Millionen Euro wird das Firmengelände erweitert. Was im Dezember angekündigt worden war, aber davon ist noch nichts zu sehen.

Es handelt sich um zwei Flächen gegenüber dem Unternehmen in Richtung zur Hochkelberghalle, die das Unternehmen von der Gemeinde kaufen möchte. Dort sollen dann im ersten Schritt auf knapp 5000 Quadratmetern Fläche neue Hallen entstehen, um etwa Maschinen in der Entwicklung aufzubauen sowie Labor- und Büroräume.
"Dort haben wir dann genug Platz, um noch einmal zu erweitern", sagt Geschäftsführer Dirk Wingenter, der zusammen mit Jean-Michel Deckers und Christian Klas das Führungstrio des Unternehmens bildet. Auch die 100 Mitarbeiter des zweiten Kelberger Standorts "Rowa Süd" werden hierhin umziehen.

Die benötigten Flächen für die Erweiterung seien aber noch nicht an die BD/Rowa verkauft worden, erklärt Willi Schmitz von der Verbandsgemeindeverwaltung Kelberg. Die Gemeinde hat die Aufstellung des Bebauungsplanes "Rowa-Park" zur Schaffung von Baurecht in die Wege geleitet.

"Ein Bauleitplanungsverfahren dauert anderthalb Jahre. Nachdem wir von Rowa/BD gehört haben, dass es dringend ist, haben wir die Verfahren zügig in die Wege geleitet", sagt Schmitz auf TV-Anfrage. Er schätzt, das Ende des Jahres, Anfang des neuen Jahres mit der Erweiterung begonnen werden kann.

Auch laut Kelbergs Ortsbürgermeister Willi Jonas "gibt es keine Probleme, nur Aufgaben, die noch abgearbeitet werden müssen". Bei dieser Aufgabenerledigung sei man gemeinsam mit BD Rowa auf einem guten Weg.
Seitens des Orts- und des Verbandsgemeinderats seien die Beschlussfassungen zum Projekt allesamt positiv beschieden worden und die nächsten Verfahrensschritte in Bearbeitung. Sobald die planungs- und baurechtlichen Schritte abgearbeitet seien, werde die Projektumsetzung angegangen. Bedingt durch die umfangreichen baurechtlichen Verfahren zum einen und wegen der sitzungspolitischen Sommerpausen der kommunalpolitischen Gremien könne aber ein zeitnaher Projektstart derzeit noch nicht terminiert werden.

"Da es sich bei der Erweiterungsfläche um ein Gebiet im Außenbereich handelt, musste sowohl der Flächennutzungsplan durch die Verbandsgemeinde erweitert als auch ein Bebauungsplan durch die Gemeinde Kelberg auf den Weg gebracht werden. Durch die vorgeschriebenen Beteiligungen der Bürger und der Fachbehörden dauert das halt seine Zeit", sagt Jonas.

"Sowohl unser interner Genehmigungsprozess als auch die Genehmigungen auf Behördenseite befinden sich im finalen Stadium", sagt Udo Weller von BD/Rowa. Es ziehe sich alles ein bisschen in die Länge. Und Pläne veränderten sich immer. Eine solche Baumaßnahme wolle gut durchdacht sein, da das Gebäude ja auch für die zukünftigen Anforderungen passen solle. Die Umstrukturierungsmaßnahmen im Betrieb laufen laut Weller schon. "Ich denke, dass es im Frühjahr 2018 losgehen wird", erklärt Udo Weller von BD Rowa.Extra: ZUM UNTERNEHMEN

Die Firma Rowa ist 1996 von Rudolf Wagner und Markus Willems in Kelberg gegründet worden. Sie haben sich 2011 aus dem Unternehmen verabschiedet, als es von dem amerikanischen Unternehmen Carefusion übernommen wurde. Carefusion ist 2015 vom US-Medizintechnik-Konzern NJ-Becton, Dickinson and Company (BD) aufgekauft worden. Er beschäftigt weltweit rund 45 000 Mitarbeiter. BD Rowa ist mit rund 500 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Kreis Vulkaneifel.