Neues Leben für den Bahnhof

Gerolstein · Mit 7,6 Millionen Euro wird der Bahnhof in Gerolstein ab 2014 auf Vordermann gebracht. Geplant sind neue Bahnsteige, eine Überführung samt Aufzügen sowie der Rückbau der schäbigen Unterführung. In Gerolstein wird nun der Umbau des gesamten Bahnhofsumfelds forciert.

Gerolstein. Neubau der Bahnsteige eins bis drei samt neuer Ausstattung wie Lautsprecheranlage, Beleuchtung, Fahrplantafeln, Rückbau und Schließung der versifften Unterführung, stattdessen Neubau einer Überführung über die Gleise und Anbindung an den Kasselburger Weg sowie Bau von drei Aufzügen zu den Bahnsteigen: Das ist zusammengefasst das mit 7,6 Millionen Euro bezifferte Paket, das die Modernisierung des Bahnhofs in Gerolstein umfasst und 2014 beginnen soll. Es ist Teil der Vereinbarung zwischen dem Land Rheinland-Pfalz, der DB Station&Service AG sowie den beiden Zweckverbänden Schienenpersonennahverkehr Nord und Süd, die zu Wochenbeginn in Mainz unterzeichnet wurde. 75 Bahnhöfe im Land werden für 113 Millionen Euro auf Vordermann gebracht.

Dreck und Gestank



Gerolsteins Stadtbürgermeister Bernd May nahm die Nachricht mit Freude auf. Er sagte: "Das ist zum einen kein schlechtes Zeichen für den dauerhaften Erhalt des Bahnhofs, zum anderen ist es ein wichtiger erster Schritt, auf den wir aufbauen können." Denn mit der Sanierung der Gleisanlagen ist es nicht getan. Seit gut zehn Jahren ist in der Brunnenstadt die Modernisierung des Bahnhofs samt seines gesamten Umfelds Thema.

"Ja, es ist toll, dass sich jetzt endlich etwas tut, aber wir haben in den vergangenen Wochen ja auch mächtig Druck gemacht", sagt May. So habe es erst kürzlich mit Vertretern der Bahn ein weiteres Gespräch gegeben. "Und dabei haben wir dann auch unsere Vorstellung von einer Überquerung der Gleise samt Anbindung des Kasselburger Wegs durchsetzen können", sagt May. Für ihn ein großer Vorteil, denn "in einer Unterführung tun manche Leute Dinge, die sie wohl kaum auf einer Überführung machen würden". Damit spielt er auf die permanenten Verunreinigungen und den Gestank in dem schäbigen Tunnel an. Hauptgrund aber war wohl die Kostenfrage. So hätte eine neue Unterführung laut May doppelt so viel gekostet wie die nun geplante Überführung. Die soll in Höhe des jetzigen Stellwerks entstehen. Wegen der Weiterführung bis zum Kasselburger Weg - also über das Bahngelände hinaus - muss sich auch die Stadt an den Kosten für die Überführung beteiligen. Mit welcher Summe konnte May nicht sagen. Aber: "Wir hatten stets das Gefühl, dass die Bahn uns hinhält. Jetzt scheint Bewegung in die Sache zu kommen."

Einige Projekte unklar



Weiterhin offen ist die Zukunft von einigen Projekten, die auch mit dem Bahnhof zu tun haben:

Bahnhofsgebäude: Für das Gebäude, das von außen noch gut aussieht, aber wohl entkernt werden muss, hat die Stadt ein Wertgutachten in Auftrag gegeben. Es soll Ende März vorliegen. Die Bahn wollte ebenfalls ein Gutachten in Auftrag geben und zudem sagen, ob sie das Gebäude verkauft. Bis Juni soll Klarheit herrschen. Nach dem Wunsch der Stadt soll möglichst bald wieder Leben ins Gebäude - gerne auch Gastronomie - einkehren.

Fußgänger- und Radwegebrücke: Für dieses Jahr war der Bau einer solchen Brücke aus Metall parallel zur Hochbrücke geplant. Wegen der Überführungslösung wird jetzt darüber nachgedacht, ob dieses Bauwerk noch nötig ist. Laut May wird "aktuell zweigleisig geplant".

Bahnhofsumfeld: Klar ist, dass das Areal deutlich aufgewertet werden soll, damit der Bahnreisende einen positiven ersten Eindruck von Gerolstein erhält. Das ist derzeit nicht der Fall. Vor allem die Kyll soll besser zur Geltung kommen. Das gesamte Areal - von der Bahnhofstraße über den Bahnhofs- und Postvorplatz bis zum 2013 frei werdenden Gelände des Gerolsteiner Brunnens - soll "aus einem Guss" geplant werden. Dafür soll laut May bis Ende 2011 ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

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