Nicht nur das Chaos am Busbahnhof soll weg

Hillesheim · Hillesheim will 30 Jahre nach der ausgezeichneten Stadtsanierung erneut ein Programm für die Innenstadt auflegen.

 Der Verkehr soll künftig auf dem Busbahnhof in Hillesheim geordneter verlaufen. TV-Fotos (3): Mario Hübner

Der Verkehr soll künftig auf dem Busbahnhof in Hillesheim geordneter verlaufen. TV-Fotos (3): Mario Hübner

Foto: Mario Hübner (mh) ("TV-Upload H?bner"
 Der Hillesheimer Bach könnte aus seinem engen Korsett befreit werden.

Der Hillesheimer Bach könnte aus seinem engen Korsett befreit werden.

Foto: Mario Hübner (mh) ("TV-Upload H?bner"
 Der Augustinerplatz soll mehr Aufenthaltsqualität bekommen.

Der Augustinerplatz soll mehr Aufenthaltsqualität bekommen.

Foto: Mario Hübner (mh) ("TV-Upload H?bner"

Hillesheim Lange bevor Hillesheim mit dem Prädikat Krimihauptstadt warb, erlangte sie überregional Bedeutung durch ihre beispielhafte Stadtsanierung - und bekam dafür den Titel "Europäische Beispielstadt" verleihen. Die Häuserreihen hinter der Stadtmauer und rund um die Kirche St. Martin veranlassen noch immer Touristen, ihre Kamera zu zücken. Nun wollen die Verantwortlichen der Stadt einen erneuten Anlauf nehmen, das Stadtzentrum auf Vordermann zu bringen. "Einen entsprechenden Antrag haben wir inzwischen bei der ADD (der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, Anmerkung der Redaktion) in Trier gestellt", sagt Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) und fügt hinzu: "Nach 30 Jahren wollen wir die Stadtsanierung nochmals anpacken, um die Stadt fit für die Zukunft zu machen." Hauptaugenmerk wird diesmal auf den Bereich Augustinerplatz/Busbahnhof gelegt. Dass das nicht nur rein optisch geboten erscheint, sondern dringend nötig ist, erlebt man fast jeden Mittag. Das weiß auch Hillesheims Wirtschaftsförderer und Bauabteilungsleiter Stefan Mertes.
Er sagt: "Wenn die Schulbusse ankommen oder abfahren, viele Fußgänger unterwegs sind und dann auch noch Autos fahren, herrscht dort immer etwas Chaos." Das solle durch einen Komplettumbau des Busbahnhofs samt der davor liegenden Parkplätze beseitigt, alle Verkehrsströme in geordnetere Bahnen gelenkt und das weitgehend asphaltierte Areal zudem deutlich attraktiviert werden.
Mit dem Umbau einhergehend solle zudem die Nahversorgung der Bewohner und Gäste in der Innenstadt verbessert werden. Denn, so Stadtbürgermeister Stein: "Der Norma-Markt will seine jetzige Verkaufsfläche von 500 auf rund 800 Quadratmeter erweitern. Das unterstützen wir vonseiten der Stadt und wollen zudem erreichen, dass sich dort dann auch wieder ein Drogeriemarkt ansiedelt." Denn lange Jahre hatte Schlecker dort eine Filiale betrieben.
Auch das von der Stadt in Auftrag gegebene Einzelhandelsgutachten (der TV berichtete) befürwortet die Norma-Erweiterung sowie die Ansiedlung eines Drogeriemarkts, um erstens eine Sortimentslücke zu schließen und zweitens die Nahversorgung zu verbessern. Denn die größeren Märkte befinden sich ansonsten alle in der Kölner Straße und sind somit fußläufig nur schwer zu erreichen. Auch die Nähe des Seniorenzentrums wird als Argument für diese Ansiedlungspläne herangeführt.
Darüber hinaus soll auch dem auf der anderen Straßenseite des Busbahnhofs gelegenen Augustinerplatz Leben eingehaucht werden. Zwar gibt es dort einen zentralen Brunnen und ringsherum Sitzmöglichkeiten, dennoch wird der Platz kaum genutzt. Vielen ist er zu grau, trist und abgeschottet und bietet somit wenig Aufenthaltsqualität. Die soll vor allem dadurch erhöht werden, dass der Hillesheimer Bach dort aus seinem engen Korsett aus Mauern und Rinnen befreit und so besser zugänglich und einsehbar wird. Der Augustinerplatz, so die Kalkulation der Stadtoberen, soll in diesem Bereich demnach durch Zuschüsse aus zwei Fördertöpfen des Landes auf Vordermann gebracht werden: die Offenlegung des Bachs über das Gewässerrenaturierungsprogramm blau plus mit 90-prozentiger Förderung, die Umgestaltung des Platzes über das Städtebauförderungsprogramm mit bis zu 70-prozentiger Bezuschussung. Beide Anträge sind bereits auf den Weg gebracht worden, wann es mit den Umbauten losgeht, ist allerdings noch offen. Wirtschaftsförderer Mertes sagt: "Mit dem Umbau des Hillesheimer/Bolsdorfer Bachs starten wird im Bereich des Bolsdorfer Tälchens - und zwar wohl erst im Frühjahr 2018. Am Augustinerplatz, was für uns eine relativ hohe Priorität hat, könnte es demnach 2019/2020 losgehen."

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