Niedereher wollen beim Sparen mithelfen

Nach mehreren gescheiterten Versuchen, finanzielle Hilfe für die als Gemeindehaus genutzte Alte Schule zu bekommen, hat das Land nun eine Zustimmung zu einem vorzeitigen Maßnahmenbeginn signalisiert. Um die Kosten zu senken, wollen die Bürger vieles in Eigenleistung stemmen.

Üxheim-Niederehe. Dicht gedrängt stehen rund 100 Niedereher in der Alten Schule. Beim Besuch des rheinland-pfälzischen Innenministers Karl Peter Bruch zeigt sich deutlich, wieso die Erweiterung der als Gemeindehaus genutzten Alten Schule seit rund 20 Jahren ein Thema ist: "Dieser Raum hier wird extrem genutzt. Hier wird gesungen, getanzt und geprobt", erklärt Ortsvorsteher Horst Wirtz. Weil der zur Verfügung stehende Platz aber sehr begrenzt ist, haben die Vereine bei Proben oder Veranstaltungen regelmäßig mit extremen Platzproblemen zu kämpfen.

Wie wichtig den Menschen in Niederehe der Anbau ihres Gemeindehauses ist, scheint Bruch klar zu sein. "Niederehe ist ein Erholungsort und hat eine besondere Bedeutung", meint der Innenminister. Deshalb sei eine Einrichtung wie das Gemeindehaus nicht nur für das dörfliche Vereinsleben, sondern auch für die touristische Ausrichtung des Ortes wichtig. Einen deutlichen Zuschlag für das rund 485 000 Euro teure Projekt gibt er vor Ort aber nicht. Aber er signalisiert, dass das Land einem Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn eventuell zustimmen würde. Der erste Teil der möglichen Zuschüsse des Landes kämen dann aus Restmitteln aus dem Konjunkturpaket II. In einem weiteren Schritt kämen dann voraussichtlich im kommenden Jahr Zuschüsse aus der Dorferneuerung hinzu.

Für Ortsvorsteher Horst Wirtz und Bürgermeister Alois Reinarz sind diese positiven Signale vonseiten des Landes ein Hoffnungsschimmer. Seit Jahren ist die Erweiterung des Gemeindehauses in Planung. Doch bisher haben die mit 585 000 Euro kalkulierten Kosten dafür gesorgt, dass das Großprojekt nicht realisiert werden konnte. "Im vergangenen Jahr wurde unser Antrag als Dorferneuerungsprojekt zurückgestellt", berichtet Ortsbürgermeister Alois Reinarz. Nun haben sie Mut geschöpft und sind zuversichtlich, dass es mit den Landeszuschüssen klappt. Teile der Bauarbeiten für den Anbau (siehe Extra) für das fast 100 Jahre alte Gebäude könnten dann noch in diesem Jahr starten. Um die Kosten zu senken, sollen die Niedereher bei der Realisierung des Großprojekts vieles in Eigenleistung stemmen.

Für die Vereine in Niederehe ist das selbstverständlich. "Wir werden kräftig mitanpacken", meint Albert Schumacher. Gemeinsam mit seinen Kollegen aus der Big Band Niederehe hofft er inständig, dass das Platzproblem in der Alten Schule schon bald Vergangenheit sein wird. EXTRA Das Nutzungskonzept für die Erweiterung des Gemeindehauses in Niederehe sieht vor, dass in dem neuen Saal rund 120 Sitzplätze vorgehalten werden. Für den Anbau ist ein einfaches Satteldach geplant. Durch ein Behinderten-WC im Erdgeschoss soll die Einrichtung barrierefrei werden. Weil die Alte Schule unter Denkmalschutz steht, darf an ihrer Gestaltung nichts verändert werden. Neue Fenster und eine Holzpelletheizung werden aber dafür sorgen, dass das Gebäude energietechnisch wieder auf dem neuesten Stand ist. Weil der Boden der Alten Schule höher liegt als der Neubau kann, wird der alte Saal als Bühne für den neuen Saal fungieren. (as)

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