Offenheit ist Pflicht

Kaum zu glauben, die neue Offenheit hält Einzug: Was noch vor wenigen Jahren so gut wie niemand auch nur zu denken wagte, wird nun – wenn auch noch sehr zurückhaltend – sogar angesprochen: die auf lange Sicht wahrscheinliche Zusammenlegung der beiden Dauner Gymnasien.

Kaum zu glauben, die neue Offenheit hält Einzug: Was noch vor wenigen Jahren so gut wie niemand auch nur zu denken wagte, wird nun – wenn auch noch sehr zurückhaltend – sogar angesprochen: die auf lange Sicht wahrscheinliche Zusammenlegung der beiden Dauner Gymnasien. Dass das Tabu-Thema unter den Kommunalpolitikern offenkundig von seiner emotionalen Sprengkraft verloren hat, hat zum einen mit den tagtäglichen Meldungen über den Rückgang der Geburtenrate und die Folgen zu tun. Zum anderen dürfte sich bei den meisten Ratsherren und -damen bei der seit geraumer Zeit zwangsweise intensiven Beschäftigung mit der Materie die Einsicht durchgesetzt haben, dass die demographische Keule in allen Bereichen durchschlagen und auch vor Tabus nicht Halt machen wird. Und, dass Aussitzen oder Leugnen der Tatsachen die Probleme nicht löst. Schließlich muss jeder Schul- und Kindergartenplatz, aber auch jeder Behördenmitarbeiter, Polizist, Soldat und, und, und auch bezahlt werden. Doch von denen, die das leisten sollen, wird es künftig angesichts der Vergreisung der Gesellschaft immer weniger geben. Daher wird das Herunterschrauben der Standards und Verzichten auf lieb gewonnene Angebote unumgänglich sein. Das wird auch für die beiden Dauner Gymnasien gelten. Daher ist es besser, frühzeitig, die zu erwartende Zukunft zu analysieren und gemeinsam nach sinnvollen, kreativen und bezahlbaren Lösungen zu suchen, als sich in einem gegenseitigen Abwerbungskampf – der längst tobt – vollends aufzureiben. Die neue Offenheit oder besser Aufgeschlossenheit – das ist nicht nur eine rationale Entscheidung, sondern Pflichtübung. Für Politiker wie Lehrer. m.huebner@volksfreund.de

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