"Steht nicht zum Verkauf"

KELBERG/MAINZ. Klare Aussage aus Mainz: Zu den Spekulationen von Bündnis 90/Grüne zum möglichen Verkauf des Naturschutzgebiets Barsberg bei Kelberg erklärt das Umweltministerium, das Areal stehe nicht zum Verkauf.

Das rund 15 Hektar große Areal auf dem Barsberg bei Kelberg, das dem Land Rheinland-Pfalz gehört, zählt zu den ältesten Naturschutzgebieten im Kreis Daun. Mit seinen Spuren früher Besiedelung wie dem keltischen Ringwall und etlichen Hügelgräbern ist das Gebiet auch geschichtlich bedeutsam. Da es seit seiner Ausweisung als Naturschutzgebiet 1939 keine forstliche Bewirtschaftung mehr gegeben hat, ist das Areal laut Bündnis 90/Grüne "einzigartig in seiner Baumarten-Vielfalt und seinem urwaldartigen Baumbestand". Nach Mitteilung der Verbandsgemeinde (VG) Kelberg waren die Bürgermeister der betroffenen Ortsgemeinden, die Vertreter des Forstamts Hillesheim und die VG im November des vergangenen Jahres vom Projektbüro A 1 des Landesbetriebs Mobilität informiert worden, dass die Bundesautobahnverwaltung beabsichtige, den Staatswald Barsberg "zur Durchführung von Ausgleichsmaßnahmen für den Ausbau der A 1" zu erwerben. Dabei geht es um ein Areal von rund 200 Hektar. 70 Prozent davon (etwa 140 Hektar) können für Ausgleichsmaßnahmen in Anspruch genommen werden. Auf dem Rest ist dies laut VG nicht möglich, da es sich bereits um hochwertige Flächen handelt. Darunter fallen unter anderem das Naturschutzgebiet Barsberg und angrenzende ausgewiesene Flächen. Naturschutzbelange bleiben unberührt

Vor diesem Hintergrund wurde laut Grünen darüber spekuliert, dass auch das Naturschutzgebiet verkauft werden solle. Der Kelberger Grüne Peter Kühbach hält das nicht für den richtigen Weg: "Aus unserer Sicht wäre eine eventuelle Privatisierung ein gewaltiger Schritt zurück. Das Naturschutzgebiet (NSG) Barsberg ist ein Kulturgut, das dauerhaft für die nächsten Generationen gesichert werden muss. Die Landesregierung hat sich in der Vergangenheit in der näheren Umgebung, zum Beispiel im NSG Kirchweiler Rohr, eher um den Ankauf von privaten Flächen in schützenswerten Gebieten bemüht. Nur so hat sie die unmittelbare Kontrolle über eine naturschutzkonforme Nutzung der Gebiete." Ein Verkauf des Barsbergs ließe sich mit dieser Politik nicht vereinbaren. Auch eine Einbeziehung des Gebiets als Ausgleichsmaßnahme für den Bau der A 1 komme für die Grünen nicht in Frage. Kühbach: "Insgesamt muss dann auch das Konzept des Naturparks Vulkaneifel in Frage gestellt werden, sollten so wertvolle Gebiete wie der Barsberg oder in der Vergangenheit der Wartgesberg gefährdet sein." Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken richtete eine Anfrage ans zuständige Mainzer Umweltministerium, um "Klarheit zu bekommen, was es mit den Gerüchten um eine Veräußerung auf sich hat". Die Grünen forderten die Landesregierung als Eigentümerin des Barsbergs auf, Stellung zu nehmen, wie sie den naturschutzrechtlichen Status des Barsberg dauerhaft gewährleisten wolle. Nun hat Umweltministerin Margit Conrad auf die Anfrage von Ulrike Höfken geantwortet. Die Haltung des Landes ist klar: "Das Naturschutzgebiet Barsberg steht nicht zum Verkauf. Selbst wenn der Wald drumherum verkauft werden sollte, bleiben die Naturschutzbelange davon unberührt."

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