Lagerplatz für 27 000 Tonnen Tabak

Trier · Der Zigarettenhersteller Japan Tobacco International (JTI) investiert einen zweistelligen Millionen-Betrag in seinen Standort Trier. Ein neues Hochregallager für Rohtabak entsteht - 3800 Tonnen Stahl werden dort verbaut und bieten später Platz für 140 000 Tabakkartons.

Trier. In bis zu 32 Metern Höhe müssen die 40 Mitarbeiter die Stahlkonstruktion für das neue Hochregallager von JTI installieren und dabei absolut schwindelfrei sein. Doch die Stahlbauarbeiter haben ihre alpinen Fähigkeiten quasi im Firmennamen festgeschrieben. Die Firma Voest Alpine ist spezialisiert auf solche Großaufträge.
Bei dem Tabakkonzern hat Heinz Grün die Projektleitung übernommen: "Unser Neubau zählt zu den größten privaten Bauprojekten der Region."
9000 Quadratmeter


Für das Lager musste sogar der Bebauungsplan geändert werden, der zuvor nur eine Höhe von 26 Metern vorsah. Insgesamt werden für die Baumaßnahme 3800 Tonnen Stahl verbaut, die bebaute Fläche beträgt 9000 Quadratmeter plus einer 1600 Quadratmeter großen Vorhalle. Später können dort Lastwagen an fünf Rampen andocken. Um die schwere Stahlkonstruktion zu tragen, mussten 2200 Betonfundamentsäulen mit einer Tiefe von 3,50 Metern ins Erdreich getrieben werden.
Mit der Investition will der Konzern zukünftig unabhängiger von der Rohstoffanlieferung machen. "JTI möchte größere Tabakbestände in den Fabriken lagern, um das Risiko von Produktionsausfällen zu minimieren."
50 Tonnen in einer Stunde


Die Rohtabak-Lagerkapazität in Trier beträgt rund 5000 Tonnen. Diese sichern die Produktion für einen Monat. Das neue Lager wird dann 27 000 Tonnen lagern können und damit dann die Produktion von fünfeinhalb Monaten sichern.
Etwa 250 Tabakkartons mit einem Gesamtgewicht von 50 Tonnen können in einer Stunde ein- oder ausgelagert werden.
Aber auch der Aufbau des Lagers war ein logistische Meisterleistung: 80 Waggonladungen waren erforderlich, um die Stahlelemente aus Österreich nach Trier zu liefern.
Mit der Anlieferung per Bahn konnten 240 LKW-Fahrten vermieden werden, die Bahnstrecke im Industriegebiet musste aber jeweils für andere Nutzer gesperrt werden.
Anbindung ans Werk


Und schließlich muss das neue riesige Lager auch noch an die Produktionsstätte angebunden werden. In diesen Tagen wird die Anbindung aufgebaut: In drei neuen Verbindungsbrücken zwischen den Hallen und in den Hallen selbst werden die Förderanlagen für die Tabakkartons auf einer Höhe von etwa 4,5 Metern untergebracht.
Damit werden die sogenannten Primaries (Bereiche der Tabak-aufbereitung) vollautomatisch mit Rohtabak versorgt. Projektleiter Heinz Grün erklärt, dass man mit den Arbeiten voll im Zeitlimit liegt: "Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2015 geplant."Extra

Japan Tobacco International (JTI) ist Mitglied der Japan Tobacco-Firmengruppe, einem der führenden internationalen Tabakunternehmen. Das Unternehmen vertreibt weltbekannte Marken wie Camel, Winston und Mevius (Mild Seven). Weitere internationale Marken sind Benson & Hedges, Silk Cut, Sobranie, Glamour und LD. Die Firmenzentrale befindet sich in Genf in der Schweiz. JTI ist in mehr als 120 Ländern operativ tätig und beschäftigt rund 27 000 Mitarbeiter. Die deutschen Standorte mit mehr als 1800 Beschäftigten sind Trier mit einer Produktionsstätte sowie Köln mit der deutschen Marktorganisation. In Trier werden über 50 Milliarden Zigaretten im Jahr produziert. Etwa 90 Prozent der Produkte gehen in den Export. hw

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