Wittlich-Wengerohr. (cweb) Sie gilt als Schleichweg für Anwohner, die per Rad oder zu Fuß im Industriegebiet Wittlich-Wengerohr unterwegs sind: die "Schwarze Brücke" in der Nähe der Firma Dr. Oetker Tiefkühlprodukte. Seit dem 1. November ist die Verbindung über den Gleisanlagen der Bahnlinie Koblenz - Trier für den Verkehr gesperrt. Beschlossen hat dies das Unternehmen Dr. Oetker, das die Brücke und die umliegenden Grundstücke vor einigen Jahren von der deutschen Bundesbahn erworben hat. "Wir brauchen die Brücke derzeit nicht", erläutert Jörg Schillinger, Pressesprecher von Dr. Oetker auf TV-Anfrage. Da die Brücke als Schleichweg genutzt werde, könne das Unternehmen allerdings "Sicherheitsrisiken nicht ausschließen". Falls sich jemand bei der Überquerung verletze, müssen die Firma als Brücken-Eigentümer dafür haften. Daher habe sich Dr. Oetker dazu entschlossen, den Übergang über die Gleise für den Verkehr zu sperren.

Mit dem Zustand der Brücke habe die Sperrung nichts zu tun, so der Pressesprecher. Baulich sei die Brücke "fit", sie solle daher keinesfalls abgerissen werden. Die Firma behalte sich vor, "die Brücke zu einem späteren Zeitpunkt für das Werk einzusetzen", erklärt Schillinger und weist darauf hin, dass Radfahrer und Fußgänger "ohnehin den offiziellen Weg benutzen" sollten. Der liegt nur ein paar Hundert Meter entfernt und führt über die Doktor-Oetker-Straße. Diese Verbindung ist auch der Grund, warum Theodor Brock, Ortsvorsteher in Wengerohr, die Sperrung der "Schwarzen Brücke" gelassen sieht. "Für den Stadtteil sind sowohl wirtschaftlich als auch von privater Seite keine Konsequenzen zu erwarten", sagt er. Die Brücke sei vom "normalen Verkehr noch nie genutzt" worden, lediglich von ein paar Spaziergängern.

Laut Auskunft des Unternehmens werden in den nächsten Tagen die Brücke und die umliegenden Grundstücke im Eigentum von Dr. Oetker mit einem zwei Meter hohen Maschendrahtzaun abgesperrt. Die zum Übergang führenden Straße "Zur schwarzen Brücke" wird als Sackgasse ausgeschildert.