Legalisierte Tierquälerei

Zum Artikel "71-Jähriger schlägt Keiler in die Flucht" (TV vom 6. Januar), meint dieser Leser:

Schuld an dem Angriff hat nicht das Wildschwein, sondern die Jäger, die die Treibjagd durchführten. Es ist ja bekannt, dass bei Treibjagden oft nicht oder schlecht getroffen wird. Und ein verletztes Tier, vor allem Schwarzwild, setzt sich zur Wehr, wenn man ihm zu nahe kommt.

Treibjagden sind ja ohnehin legalisierte Tierquälerei. Es geht ja nicht nur um angeschossene Tiere, die Schmerzen erleiden und elend sterben, sondern auch um die Angst und Panik, in die sie versetzt werden.

Sie verlieren dabei auch die Orientierung und rennen irgendwohin. Dabei geraten sie auch in Ortschaften und Häuser. Man bezeichnet sie dann als wilde Bestien. Das Tier bei Trittenheim war keine Bestie. Es wollte nur flüchten und ist dann vermutlich erbärmlich in der Mosel ertrunken. Eine tolle Heldentat, die da vollbracht wurde.

Auch die hiesigen Zeitungen berichten oft reißerisch über solche Vorfälle. Die Würde des Tieres wird dabei völlig missachtet. Da ist von "Randale-Wildschwein" die Rede, das in die Wurst gekommen ist (Vorfall im Westerwald). Zum Glück kam rechtzeitig ein edler Waidmann und rettete das Haus und den Ort vor der totalen Verwüstung, indem er das - im wahrsten Sinne des Wortes - arme Schwein erschoss.

Treibjagden sind dabei ethisch mehr als fragwürdig und gehören verboten.

Ferdinand Reiland,

Minderlittgen.

JAGD

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