Fußball: Aufstiegsträume adieu – Trier verliert 0:3 gegen Idar-Oberstein

Trier · Das war’s dann wohl endgültig im Kampf um die Aufstiegsrelegation. Eintracht Trier hat am Samstagnachmittag sein Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten SC Idar-Oberstein sang- und klanglos mit 0:3 verloren. Der SVE spielte 67 Minuten in Unterzahl – Steven Lewerenz war nach einer Tätlichkeit früh vom Platz gestellt worden.

Ihr Jubel kannte keine Grenzen. Die Spieler des SC Idar-Oberstein tanzten ausgelassen im Anstoßkreis und feierten drei so nicht unbedingt eingeplante Punkte. Gleich mit ihrer ersten Chance schockten die Schmuckstädter die Gastgeber. Einen langen Ball legte Ferhat Gündüz auf Jan-Marlon Stutz ab, der – nur ungenügend gestellt von Thomas Konrad – ins linke Eck traf (14.).Von diesem Rückstand erholte sich die Eintracht nicht, zumal Steven Lewerenz seinem Team in der 23. Minute einen Bärendienst erwies. Schiedsrichter Boris Reisert schickte den Flügelspieler wegen einer Tätlichkeit mit Roter Karte vom Feld. Lewerenz hatte sich ein tête-à-tête mit Tim Schwartz geleistet. Zuvor hatte er ein Foul an sich im Strafraum moniert, ein Elfmeterpfiff des Unparteiischen war aber ausgeblieben. Eine Trotzreaktion des SVE kam nicht. Die Mannschaft agierte zu behäbig und lief schlecht an gegen einen Gegner, der hinten nicht sattelfest wirkte. Es gab zwar Chancen – alleine Alon Abelski prüfte Idars Torwart Martin Michel nach der Pause drei Mal. Zwingend wirkte das Offensivspiel aber nicht. Stattdessen schlugen die Gäste zu. Christoph Schmell und Ferhat Gündüz sorgten mit einem Doppelschlag für klare Verhältnisse (73., 74.). „Das ist ein tolles Ergebnis für Idar-Oberstein“, freute sich SCI-Trainer Sascha Hildmann, der keinen Hehl daraus machte, dass die Worte von Eintracht-Trainer Roland Seitz unter der Woche eine willkommene Motivationsspritze waren. Via Eintracht-Homepage hatte sich der Oberpfälzer zum Spielstil der Schmuckstädter geäußert: „Sie werden mit zwei defensiven Viererketten hier auflaufen und Beton anrühren. Vorne soll dann der liebe Gott helfen “ „Das haben wir natürlich registriert. Das zeugte schon von mangelndem Respekt vor uns“, sagte Hildmann. Nach dem 0:3 verließen bereits viele Zuschauer das Stadion. Die Pfiffe häuften sich, gepaart mit vereinzelt höhnischem Applaus für die wenigen gelungenen Aktionen. In seinem 100. Regionalliga-Spiel auf der Eintracht-Bank hatte Seitz vier Mal umgestellt. Thomas Konrad kehrte in die Mannschaft zurück, auf den Außenpositionen im Mittelfeld ersetzten zudem Lewerenz und Christoph Anton Erdogan Yesilyurt und den gelbgesperrten Marco Quotschalla. Im Tor lief Andreas Lengsfeld anstelle von Stephan Loboué (Zerrung) auf.Seitz kommentierte die Partie geknickt: „Ich möchte mich bei allen Zuschauern entschuldigen. Ich habe bislang auch bei schlechten Spielen die Hand über meine Mannschaft gehalten. Heute aber bin ich sehr enttäuscht, weil die Niederlage nach dem jüngsten Aufwärtstrend in den Spielen gegen Freiburg II und Worms unlogisch ist.“ Einen Knackpunkt machte er im Platzverweis gegen Lewerenz aus: „Da hat er uns alle mit dem Messer in den Rücken gestochen."Eintracht Trier: Lengsfeld – Brighache, Konrad, Hollmann, Zittlau – Klinger, Kröner (70. Yesilyurt) – Lewerenz, Abelski, Anton (79. Kuduzovic) – Pagenburg (79. Sözen)SC Idar-Oberstein: Michel – Maurer (35. Vetter), Schunck, Garlinski, Schug – Lawnik, Schwartz (65. Schmell) – Knartz, Stutz, Wischang – Gündüz (79. Jorrin)Tore: 0:1 Stutz (14.), 0:2 Schmell (73.), 0:3 Gündüz (74.)Schiedsrichter: Boris Reisert (Rödermark)Zuschauer: 1315Rote Karte: Lewerenz (23., Tätlichkeit)

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