Drei Hubschrauber für Hamburg: Frodeno ist heiß

Hamburg (dpa) · Das Heim-Rennen vor der Brust, den WM-Titel vor Augen und Olympia schon wieder im Kopf: Für Deutschlands Vorzeige- Triathleten Jan Frodeno beginnt die wichtigste Zeit des Jahres.

„Jetzt geht es rund. Ich freue mich riesig auf Hamburg“, sagt der Olympiasieger von 2008 vor der vierten Station der World Championship Seriesin der Hansestadt. Nur eine Woche später steht die nächste Veranstaltung in London auf dem Programm, jener Stadt, in der Frodeno in zwei Jahren den größten sportlichen Erfolg seiner Karriere wiederholen will.

„Natürlich denkt man schon an London 2012. Auf Olympia ist bei uns schließlich alles ausgerichtet“, sagt der 28-Jährige. Doch auch wenn die Planung bereits auf dem größten Sportereignis der Welt basiert, hat Frodeno auch kurzfristige Ziele. „Ich will als erster Olympiasieger auch Weltmeister werden“, sagt der Saarbrücker, der dieser Tage wieder ein gefragter Mann ist. „Das Interesse ist seit meinem Olympiasieg eigentlich auf einem konstant hohen Niveau geblieben. Vor Hamburg ist es natürlich noch einmal größer.“

Schließlich gilt das Rennen an der Alster unter den Triathleten als absolutes Lieblingsevent. „Die Stimmung ist einfach der Wahnsinn. Wenn man bei einem Puls von 200 noch die Atmosphäre spürt, dann zeigt das, was hier los ist“, sagt Frodeno. Ein Triathlon-Journalist hat die Wertigkeit in seiner Sportart einmal mit Hubschraubern beschrieben. Olympia erhielt vier Hubschrauber, ein normales Rennen einen. „Hamburg bekommt von mir drei Hubschrauber“, sagt Deutschlands bester Triathlet.

Frodeno liebt das Rennen im hohen Norden, auch wenn er dort bislang noch nie so wirklich glänzen konnte. 2007 stahl ihm sein Freund Daniel Unger die Show und sicherte sich bei der Heim-WM den Titel. An diesem Samstag ist Unger wegen einer Wadenverletzung nicht am Start, alle Augen sind deshalb auf Frodeno gerichtet.

Nach einem Sturz beim Auftakt in Sydney meldete sich der Goldmedaillen-Gewinner von Peking in Seoul mit dem Sieg eindrucksvoll zurück. Nach Rang sechs in Madrid belegt der gebürtige Kölner in der Gesamtwertung derzeit Platz vier. „Mit zwei Siegen in Hamburg und London kann man schon einiges bewegen“, sagt Frodeno, immerhin gibt es für einen Erfolg 800 Punkte.

In Hamburg fehlt der amtierende Weltmeister Alistair Brownlee, der sich für sein Heimrennen in London schont. Mit dem Spanier Javier Gomez und dem Australier Courtney Atkinson ist die Konkurrenz dennoch stark, zudem steigt der letztjährige Gesamtdritte Maik Petzold (Bautzen) nach monatelanger Verletzungspause endlich in die Saison ein.

„Es wird ein enges Rennen, aber ich fühle mich sportlich topfit“, sagt Frodeno. Die derzeitige Hitze in Deutschland stört ihn dabei überhaupt nicht. „Das ist reine Einstellungssache. Ich mag dieses Wetter. Je heißer, desto besser.“

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