Hockey-Olympiasieger Deutschland testet den Nachwuchs

Melbourne (dpa) · Nach Olympia ist vor der WM: Mit der Champions Trophy in Melbourne beginnt für die deutschen Hockey-Herren die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2014 in Den Haag. Bundestrainer Markus Weise hat bewusst nur drei Olympiasieger aus dem London-Kader ins Team berufen.

In Down Under sollen sich die WM- und Olympiateilnehmer von morgen empfehlen. „Es geht darum, weitere Spieler zu finden, die im A-Kader angreifen können“, begründete Weise. Der Gold-Coach gibt in Melbourne gleich vier Debütanten eine Bewährungschance, weitere sechs Spieler haben bislang weniger als zehn Partien für die Nationalmannschaft absolviert. Als Kapitän soll Moritz Fürste die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) anführen. „Wir sind eine junge, talentierte Truppe. Trotzdem sind wir uns bewusst, dass es auch einmal auf die Mütze geben kann“, sagte Fürste, der mit seinen 198 Länderspielen der erfahrenste Akteur im Team ist.

Die Olympiasieger und Spanien-Legionäre Fürste, Oliver Korn und Oskar Deecke decken zusammen 459 der insgesamt 695 Länderspiele des 18-köpfigen DHB-Aufgebots ab. Weil kein Verteidiger aus dem Olympia-Kader dabei ist, befürchtet Torwart Nicolas Jacobi: „Da wird einiges auf mich zukommen.“

Der einzige Test vor dem Turnierstart wurde am Mittwoch mit 1:3 gegen Australien verloren. Aus finanziellen Gründen war der DHB-Tross erst am Dienstagabend (Ortszeit) angereist. Da Pakistan das für Donnerstag geplante zweite Trainingsspiel kurzfristig abgesagt hat, bat Weise seine Herren stattdessen bei hochsommerlichen 38 Grad Celsius zum Training.

In der Gruppe A trifft der Weltranglistenerste am Samstag (02.30 Uhr) zum Auftakt auf Neuseeland. Weitere Vorrundengegner sind England (Sonntag/04.30 Uhr) und Indien (Dienstag/07.30 Uhr). Dem Bundestrainer fällt eine Prognose schwer, da auch die Gegner viele neue Gesichter in ihren Reihen haben: „Das ist schwer einzuschätzen, denn es geht für alle Teams bei Null los.“

Lediglich Weltmeister Australien, das bei Olympia Bronze gewonnen hatte, und der Olympia-Zweite Niederlande treten größtenteils noch mit London-Personal an. Ebenfalls Teil der Gruppe B sind Belgien und Pakistan.

Australien mit zwölf Titeln Rekordsieger der Champions Trophy

Die Idee der Champions Trophy geht auf den ehemaligen Präsidenten des pakistanischen Hockeyverbandes Air Marshal Nur Khan zurück. Dieser hatte 1978 dem internationalen Hockeyverband FIH nahegelegt, ein „Super-WM-Turnier“ mit den stärksten Nationen der Welt durchzuführen. Noch im November desselben Jahres wurde die Idee in Lahore (Pakistan) umgesetzt. Der Ausrichter gewann die Premiere der Super-WM, die kurz danach in „Champions Trophy“ umbenannt wurde.

Von 1980 an hat das Elite-Turnier jährlich stattgefunden- Von diesem Jahr an soll die Champions Trophy nun im Wechsel mit der neu geschaffenen World League nur noch alle zwei Jahre ausgespielt werden. Rekordchampion ist Australien mit insgesamt zwölf Siegen. Die vergangenen vier Auflagen gewann der Weltmeister sogar in Serie.

Im vergangenen Jahr ist das Teilnehmerfeld von sechs auf acht Nationen aufgestockt wurden. Der Modus der 34. Champions Trophy sieht nach der zwei Vierergruppen umfassenden Vorrunde Viertelfinalspiele vor. Die Sieger spielen anschließend in weiteren k.o.-Duellen um die Plätze eins bis vier, die Verlierer machen nach gleichem System in der Abstiegsrunde die Ränge fünf bis acht aus.

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