Kanu-Slalom: Bär legt Fokus auf WM

La Seu d'Urgell (dpa) · Die deutschen Slalom-Kanuten sind mit einem Titel und insgesamt fünf EM-Medaillen in die Saison gestartet. Claudia Bär überraschte am Wochenende im spanischen La Seu d'Urgell mit dem ersten Europameister-Titel für den Deutschen Kanu-Verband (DKV) im Kajak-Einer der Damen seit 2005.

„Ich bin 31 und paddele schon eine lange Zeit. Das ist mein erster Titel, das macht mich um so glücklicher“, sagte die Augsburgerin, die das einzige deutsche Edelmetall in einer olympischen Disziplin einfuhr.

Die ersten Medaillen überhaupt gab es für den DKV bei den Canadier-Damen durch Mira Louen (Hilden) und Lena Stöcklin (Leipzig) mit Silber und Bronze. Dagegen mussten sich die Herren ohne Einzel-Podestplatz aus den Pyrenäen verabschieden. Rang sechs durch Olympiasieger Alexander Grimm im Kajak-Einer war der Bestwert. „Im Laufe der Saison will ich schon noch zeigen, dass ich es drauf hab. Die WM ist unser Höhepunkt in diesem Jahr und auf den werden wir uns nun vorbereiten“, sagte der Goldmedaillengewinner von Peking, der auf sein erstes Einzel-Edelmetall bei der EM weiter warten muss.

Zufrieden war der Chef-Bundestrainer. „Die EM war ein guter Auftakt in unsere Saison und sollte uns auf dem Weg zur WM als eigentlichem Saisonhöhepunkt zusätzliche Motivation bringen. Wir waren erstmals wieder in allen Kategorien chancenreich vertreten und haben uns teuer verkauft“, sagte Michael Trummer, dessen Team bei den Europameisterschaften vor einem Jahr in Bratislava leer ausgegangen war. In Bratislava finden im September die diesjährigen Weltmeisterschaften statt, bei der die Quotenplätze für Olympia gesichert werden sollen. Erst einmal stehen jetzt die Weltcups an.

Neben Silber und Bronze bei den Canadier-Damen, die erst seit einem Jahr um EM-Ehren paddeln, gab es in den ebenfalls nicht-olympischen Team-Entscheidungen zwei Medaillen. Hier verbuchte der DKV jeweils Silber bei den Canadier-Einer- und Canadier-Zweier-Mannschaften. Als Vierte verpasste die ehemalige Weltmeisterin Jasmin Schornberg nur knapp eine Medaille im Kajak-Einer.

Beim Sieg im Canadier-Einer durch Olympiasieger Tony Estanguet (Frankreich) war Sideris Tasiadis (Augsburg) am Wochenende der beste DKV-Kanute. Beim Canadier-Zweier-Erfolg der Olympiasieger Pavol und Peter Hochschorner (Slowakei) paddelten David Schröder/Frank Henze (Halle/Saale) auf Rang sechs. Der Titel bei den Canadier-Damen ging an Caroline Loir (Frankreich). Im Kajak-Einer präsentierte sich Weltmeister Daniele Molmenti ebenso als Nummer 1 wie eben Bär.

„Gratulation an die ältere Dame im Team. Der Sieg macht uns stolz“, sagte DKV-Präsident Thomas Konietzko. „Es natürlich für uns sehr wichtig nach dem Ergebnis aus dem vergangenen Jahr, als wir nicht zufrieden waren, im Hinblick auf die Olympischen Spiele zu zeigen, Deutschland ist im Slalom da.“

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