Säbelfechter Limbach verpasst EM-Medaille

Legnano (dpa) · Deutschland Top-Säbelfechter Nicolas Limbach hat zum EM-Auftakt in der Lombardei eine Medaille ganz knapp verpasst.

Der Dormagener verlor am ersten Tag der Europameisterschaften in Legnano als Nummer eins der Weltrangliste sein Viertelfinale gegen den französischen Vorjahreszweiten Bolade Apithy mit 13:15. Im Degenwettbewerb der Damen scheiterte die ehemalige Europameisterin Imke Duplitzer (Bonn) unter den besten 32 an der polnischen Weltklasse-Fechterin Magdalena Piekarska (12:15). Olympiasiegerin Britta Heidemann (Leverkusen) erreichte mit 15:14 gegen Irina Embrich aus Estland die Top-16-Runde.

„Man kann nicht sagen, dass Nico eine Medaille verschenkt hat. Er hat bis zum Ende gekämpft“, kommentierte Säbel-Bundestrainer Vilmos Szabo das Aus seines Besten in Italien. Szabo legte zur Beruhigung einen wichtigen Satz nach: „Entschuldigung - wir sind auf die Spiele konzentriert“ - die EM gilt für ihn und den Rest der deutschen Crew vor allem als Olympia-Test. Limbach: „Ich bin nicht wirklich unzufrieden. Für mich zählt Olympia.“

Limbachs Dormagener Mitstreiter Max Hartung als Elfter, Benedikt Wagner als 19. und EM-Neuling Matyas Szabo als 39. schieden am Freitag vorzeitig aus. Hartung hatte vor einem Jahr bei der EM in Sheffield Rang drei, Limbach Platz fünf belegt.

Hartung erwischte es diesmal schon im Achtelfinale: Beim 5:15 gegen den weißrussischen Top-Fechter Alexander Bujkewitsch war der ehemalige Nachwuchsweltmeister chancenlos und erntete Kritik von Szabo: „So unkonzentriert darf Max nicht in dieses Gefecht gehen. Er ist ein Spaßvogel.“ Die Auftritte von Limbach bis zum verlorenen Viertelfinale ordnete Szabo gegenteilig ein: „Wenn Nico einen Treffer kassiert, konzentriert er sich neu. Er ist eben ein Profi.“

Limbach, der Weltmeister von 2009 und WM-Zweite von 2011, ließ als Topmann des Dormagener Säbelquartetts im Vorrundenpool mit 5:1 nur einem Konkurrenten den Vortritt. Dann setzte der 26-Jährige erneut zu einem seiner Sturmläufe an. Den Belgier Seppe van Holsbeke (15:12) und den Ukrainer Dimitri Bojko (15:9) hatte er im Griff - den Franzosen Apithy dann nur noch phasenweise.

Bundestrainersohn Matyas Szabo, der Junioren-Weltmeister von 2011, schied bei seiner EM-Premiere unter den besten 64 mit 11:15 gegen den Ungarn Tamas Decsi aus. Wagner, im Oktober 2011 WM-Vierter mit der deutschen Mannschaft, wurde einen Tag nach seinem 22. Geburtstag mit einem 13:15 gegen Tiberiu Dolniceanu aus Rumänien 19. unter 56 Säbelfechtern.

Derweil haben Deutschlands Fechter haben bei der EM in Legnano die erste Medaille sicher. Am ersten Tag des Europachampionats in der Lombardei treffen Degen-Olympiasiegerin Britta Heidemann aus Leverkusen und die Heidenheimerin Monika Sozanska unter den besten Acht aufeinander.

Die Siegerin dieses Duells erhält zumindest Bronze. Die ehemalige Europameisterin Imke Duplitzer aus Bonn beendete das Einzelturnier am Freitag auf Platz 27. Die Heidenheimerin Ricarda Multerer kam nicht über Rang 41 hinaus. Im Säbelfechten verpasste der WM-Zweite Nicolas Limbach als Sechster eine EM-Medaille.

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