Wild treiben sie ’s im Westen

Trier-Pfalzel · "Der wilde, wilde Westen fängt hier in Pfalzel an", lautet das aktuelle Motto der Palenzia-Narren. Also tummelten sich bei der Sitzung reichlich Cowboys und Indianer. Als Chef der Ranch führte Michael Schmidt durchs Programm.

 Schneewitchen und die Zwerge: Erst am Ende des Sketchs war von den „Schreckschrauben“ mehr zu sehen als Köpfe. TV-Foto: Martin Recktenwald

Schneewitchen und die Zwerge: Erst am Ende des Sketchs war von den „Schreckschrauben“ mehr zu sehen als Köpfe. TV-Foto: Martin Recktenwald

Foto: Martin Recktenwald (ten) ("TV-Upload Recktenwald"

Trier-Pfalzel. "Wo sind all die Indianer hin?", klang es als musikalische Frage beim Showtanz der Jugendgarde. Die beantwortete das gleich selbst und schickte eine Gruppe stolzer Kriegerinnen mit Federschmuck ins Rennen. Im Gegensatz zum historischen Wilden Westen kamen hier Einwanderer und Ureinwohner allerdings gut miteinander aus. "Ich will 'nen Cowboy als Mann", verkündeten sie einhellig und wirbelten gemeinsam über die Bühne. Zuvor hatte die Jugendtruppe bereits in Gardeuniform ihr Können demonstriert. Trainiert wurden sie für ihre Auftritte von Nicole Ruland und Melanie Grässer.Die Große Garde war ebenfalls doppelt aktiv: in Uniform und als Vampir-Frauen. Nach mehreren personellen Abgängen im vergangenen Jahr sei dies keineswegs selbstverständlich, berichtete Schmitt. Dank des unermüdlichen Engagements der verbliebenen Tänzerinnen sowie ihres Trainergespanns Denise und Sebastian Gouin konnten jedoch neue Mitstreiterinnen gewonnen und ein Programm einstudiert werden. Dass der Einsatz sich gelohnt hat, bewiesen die Damen dann auf der Bühne. Und auch im Saal, denn vor den blutdürstigen Vampiren war man in den Zuschauerrängen keineswegs sicher.Das Trainerduo Gouin brillierte außerdem mit einer eigenen Nummer: "Frösche küsst man, oder nicht", hieß es bei ihrer tänzerischen Neuinterpretation des Märchens vom Froschkönig. Hier gab es am Ende keinen Prinzen, sondern ein Froschpärchen. Das war dafür aber viel beweglicher und rief beim Publikum mit Hebefiguren und schnellen Überschlägen Begeisterung hervor.Die Märchenwelt hatte ebenfalls die "Palzer Schreckschrauben" inspiriert. Der Titel "Schneewittchen und die vier Zwerge" verriet, dass hier einiges anders als im Original läuft. Wie bei einem Puppentheater tauchten hinter einem schwarzen Vorhang nur die Köpfe der Schauspielerinnen auf. In Kombination mit den aberwitzigen Dialogen wirkte das schreikomisch. Immer wieder rief etwa ein Zwerg dazwischen: "Ich bin der kleinste Zwerg." Von den übrigen Drei stets genervt beantwortet: "Das wissen wir." Das treudoofe Schneewittchen war mit so ziemlich allem einverstanden und hatte nur ein knappes "Okay" auf den Lippen.Dass die "Schreckschrauben" eine tragende Säule der Palenzia sind, bewiesen sie auch mit ihrem Showtanz. In ihrer Wildwest-Schau gaben die Damen vollen Einsatz und schwangen gekonnt die Beine zum Cancan. tenDie weiteren Akteure:Peter Peters und David Hellbrück (Die Camper), Thomas Schwinden (Bayer), Margret und Werner Pfeiffer (Zwiegespräch: Ehepaar), Thorsten Rech (Herminchen), Stadtgarde Augusta Treverorum.volksfreund.de/fastnachtExtra

Zahlreiche unerwartete Geschenke wurden auf der Bühne überreicht. So bekam Ortsvorsteherin Margret Pfeiffer Erdel vom "Bayer" Thomas Schwinden eine Reitgerte: "Damit kannst du den Schimmel in der Kita austreiben." Und bei der Ordensübergabe wurde spontan der neue Pfalzeler Pfarrer, Pater Siegmund Pawlicki, der im Bienenkostüm erschienen war, mit bedacht. ten

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