KOLUMNE: Protest mit Folgen

Der Einspruch des FC Burgen vor der Kreisspruchkammer gegen die 0:2-Niederlage im Grafschaft-Derby gegen den Erzrivalen SpVgg Mülheim/Brauneberg hat Konsequenzen. Zum einen belastet der Protest das schon immer gespannte Verhältnis der beiden Vereine, zum anderen droht sich der Konflikt auch auf die gemeinsame Jugendspielgemeinschaft Grafschaft auszuweiten.

Grund für den Einspruch war der Einsatz des A-Jugendspielers Michael Bastgen, der für die letzten fünf Minuten der Partie vom Betreuer der SpVgg Mülheim eingewechselt wurde. Bastgen hatte bereits zuvor im Spiel der beiden Reserve-Mannschaften mitgewirkt und beim 6:1-Sieg für Mülheim II vier Treffer erzielt. In Paragraf zehn, Punkt zwei der Jugendordnung des Fußballverbands Rheinland ist jedoch eindeutig festgelegt, dass Junioren an einem Tag nur in einem Spiel eingesetzt werden dürfen. Bei Verstößen gegen diese Bestimmungen wird das erste Spiel, an dem der Junior teilgenommen hat, gewertet; alle weiteren Spiele gelten als verloren. Nach der Niederlage legte Dirk Schwarz, Fußball-Abteilungsleiter des FC Burgen, bei Staffelleiter Wilbert Stoll Einspruch gegen die Wertung ein. Dieser leitete den Vorgang an die Kreisspruchkammer Mosel weiter. Mittlerweile haben die Verantwortlichen der SpVgg Mülheim/Brauneberg zu diesem Thema auch Stellung bezogen, bestätigte Ralf Wittler, Stellvertretender Vorsitzender der SpVgg. Bei den Spielern führte der drohende Punktverlust zu Frust, der sich auch bei dem enttäuschenden 0:0 im Heimspiel gegen den SV Strimmig in der Leistung niederschlug. Andre Falke, einer der jungen Leistungsträger der Mülheimer, macht seinem Unmut mit folgenden Worten Luft: "Durch diesen vom Vorstand verschuldeten Einwechselfehler sind die Aufstiegshoffnungen auf ein Minimum gesunken, und ist auch Platz zwei in weite Ferne gerückt." Der Vorstand um den Vorsitzenden Wolfgang Thiel und dessen Ehefrau Ute Thiel, die pikanterweise als Jugendleiterin fungiert, müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, die Jugendordnung nicht aufmerksam studiert zu haben. Der Spielverlust ist wohl nicht mehr zu verhindern. Dies ist übrigens nicht der erste Fall, in dem ein Punktabzug droht: Bereits in den Vorjahren kam es zu Punktabzügen, als die A-Jugend-Spieler Sebastian Wägelein und Christian Weinand ohne vorliegende Seniorenerklärungen in der ersten Mannschaft eingesetzt wurden. S Die Kolumne "Nachspiel" beleuchtet mit einem Augenzwinkern das Geschehen in den Kreisligen.

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