Tanzen bis zur Ekstase

HASSELBACH. Auf vier Hauptbühnen und in 19 Szene-Clubs präsentieren sich bei der 12. Nature One vom 4. bis 6. August mehr als 300 Live-Acts aus über 25 Ländern. Neue Head-Area ist der Classix-Floor beziehungsweise Classic Terminal mit Techno-Größen der ersten Stunde.

Deutschlands größtes Festival elektronischer Musik macht das Dutzend voll und bringt vom 4. bis 6. August die ehemalige Raketenbasis Pydna im Hunsrück wieder zum Beben. Im zwölften Jahr schreiben die Organisatoren unter dem Motto "Live your passion" die Leidenschaft der Raver besonders groß. Noch herrscht sommerliche Idylle in und rund um Hasselbach. Vögel zwitschern, Pferde grasen - und die Bunker der früheren Raketenbasis Pydna ruhen still und starr wie der viel besungene weihnachtliche See. Kaum vorstellbar, dass hier Anfang August für drei Tage die größte Stadt im Rhein-Hunsrück-Kreis aus dem Boden gestampft wird - im wahrsten Sinne des Wortes: 50 000 Raver aus dem gesamten Bundesgebiet und den angrenzenden Nachbarländern erwarten die Macher der Nature One im zwölften Jahr des mittlerweile größten Festivals elektronischer Musik in Deutschland.

"Boom in Deutschland ist im vollen Gange"

Die meisten von ihnen werden ihre Zelte in dem riesigen Campingdorf rund um die Pydna aufschlagen - das hat sich bewährt. Denn aller kritischen Unkenrufe zum Trotz: "Die Szene lebt, der Boom ist gerade in Deutschland in vollem Gange", betonte Nicolaus Schär, Geschäftsführer der veranstaltenden Agentur I-Motion mit Sitz in Koblenz bei einer Pressekonferenz. Auf vier Hauptbühnen und in 19 Clubs sollen die Techno-Jünger drei Nächte lang ins Schwitzen kommen. Wobei nicht nur Techno, sondern das "gesamte Spektrum elektronischer Musik auf einem Platz gezeigt werden soll". Darauf legt Schär Wert. Sein Mitarbeiter Oliver Vordemvenne, der das Programm koordiniert, drückt es so aus: "Unser diesjähriges LineUp ist eines der Besten, das es bei der Nature One je gab und zeigt alle Spielarten elektronischer Musik, einen Querschnitt durch die ganze deutsche und internationale Clubszene." Vom großen Dance-Floor bis zum kleinen, gemütlichen Club, wo man sich noch Platten beim DJ wünschen kann, sei "alles dabei". Hinter den Plattentellern stehen Szene-Größen wie Sven Väth, Paul van Dyk oder Chris Liebing ebenso wie Newcomer, darunter Oliver Koletzki und Felix Kröcher. Den neuen Strömungen und DJs eine Plattform zu geben gehört nach wie vor zum Selbstverständnis der Nature One.

Insgesamt drücken mehr als 300 DJs aus über 25 Ländern dem Festival ihren Stempel auf. Einen besonderen Akzent setzen Nikolaus Schär und sein Team in diesem Jahr mit der vierten neuen Hauptbühne, dem Classix-Floor: Hier legen am Freitag und am Samstag, 4. und 5. August, die Stars der ersten Techno-Stunden wie Marusha, Tom Wax, Mijk van Dijk oder Hooligan auf. "Das ist das Oldie-Festival im Festival", witzelt der Veranstalter. "Im zwölften Jahr der Nature One gilt es einfach, genauer hinzugucken. Die Szene ist sehr differenziert und vor allem die Technik hat sich sehr stark verändert", beschreibt er die Dynamik, der sich auch sein Festival nicht entziehen kann. Neben dem Programm auf den vier Hauptbühnen (siehe Kasten) stehen den Fans elektronischer Musikvielfalt 19 Clubs aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz mit eigenen Floors und eigenem LineUp in den Raketenbunkern der Pydna zur Verfügung, unter anderem: Cocoon (Frankfurt), Kings of the Jungle (Bremen), Himmelszelt by BigCityBeats - bigFM & King Kamehameha Club (Frankfurt), Trance Nation (Hamburg)/Armada Music (Niederlande), Thunderdome (Niederlande), Energy (Schweiz) und Milk & Sugar Recordings (München)/M1-The Club (Stuttgart).

Tagestickets für das Nature One gibt es in den TV-Pressecentern Trier, Bitburg und Wittlich zum Preis von 45,65 Euro für das Tagesticket oder 59,95 Euro für das Festivalticket. Das Programm

DONNERSTAG , 3. August, ab 12 Uhr:
Camping mit Mixery-Opening

FREITAG , 4. August, 20 bis 6 Uhr:
Open Air Floor: DJs: Paul van Dyk (Berlin), ATB (Bochum), Ferry Corsten (Rotterdam), Kai Tracid (Frankfurt), Algarve (Lidköping); Live: Lexy & K-Paul (Berlin), Moonbootica (Hamburg).
Century Circus: DJs: Hell (München), Dave Clark (London), Marco Bailey (Brüssel), Felix Kröcher (Frankfurt), Man at Arms (Düsseldorf); Live: Johannes Heil (Bad Nauheim), Richard Bartz (München).
Red Bull Flight House: DJs: Milk & Sugar feat. Heiko Gemein (Superstar Friend, München/Koblenz), The Disco Boys (Superstar Friend, Hamburg), Tocadisco (Superstar Rec.), Boogie Pimps (Superstar Rec.), Superstar DJ Team (Superstar Rec.);
Live: Deichkind (Superstar Friend, Hamburg).
Classix Floor: DJs: Marusha (Berlin), Tom Wax (Darmstadt), The Diggerman (sunshine live); Live: Rob Acid (Köln).

SAMSTAG , 5. August, 20 bis 6 Uhr:
Open Air Floor: DJs: Armin van Buuren (Leiden), Bad Boy Bill (Chicago), Tom Novy (München), Dag (Frankfurt), Markus Schulz (Amsterdam), Tillmann Uhrmacher (Darmstadt), Dan Reaves (Berlin), Andy Hawk (Frankfurt);
Live: Anthony Rother (Frankfurt), Northern Lite (Erfurt), Alexander Kowalski (Berlin), Ascii.Disko (Madrid), Nature One inc.
Century Circus: DJs: Sven Väth (Frankfurt), Chris Liebing (Frankfurt), Rush (Chicago), Umek (Ljubljana), Space DJ'z (London), DJ Murphy vs. Christian Fischer (Sao Paulo/Leipzig), Kaoz (Frankfurt);
Live: Woody McBride aka ESP (Minneapolis), Terence Fixmer (Lille), Thomas P. Heckmann (Frankfurt), Robert Natus vs. Arkus P. (Hamburg/Frankfurt), Brian Sanhaji (Frankfurt).
Red Bull Flight House: DJs: Wighnomy Brothers (Hamburg), Tobi Neumann (Berlin), Dominik Eulberg (Westerwald), Karotte (Frankfurt), Oliver Koletzki (Berlin), Babor (Westerwald), Ante Perry (Ruhr-Area), Michael Paul (Koblenz);
Live: Pan/Tone (Köln), Hard Club Band (Hamburg). Classix Floor: DJs: Yves Deruyter (Antwerpen), Tillmann Uhrmacher (Darmstadt), Hooligan (Ruhr-Area), Taucher (Rhein-Main), Andy Düx (Main); Live: RMB (Düsseldorf), Mijk van Dijk (Berlin).

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