Auch Politiker aus der Region Trier im Visier der Rechtsterroristen

Im Fall des Zwickauer Neonazi-Trios sorgt ein neuer Fund für Aufregung: Bei den Rechtsterroristen wurde ein Datenträger mit Tausenden Namen und Adressen auch rheinland-pfälzischer Politiker entdeckt. Aus der Region Trier tauchen auf der Liste der Cochemer CDU-Staatssekretär Peter Bleser und die grüne Ministerin Ulrike Höfken (Bitburg) auf.

 Als Zeichen ihrer Gesinnung tragen viele Neonazis Springerstiefel mit weißen Schnürriemen. Foto: dpa

Als Zeichen ihrer Gesinnung tragen viele Neonazis Springerstiefel mit weißen Schnürriemen. Foto: dpa

Der Datenträger, ein USB-Stick, wurde offenbar im Schutt des abgebrannten Wohnhauses gefunden, in dem die zwei Männer und eine Frau zuletzt gelebt hatten. Unter den rund 10.000 aufgelisteten Personen sind zahlreiche prominente Politiker, aber auch Kirchenvertreter sowie Kommunal- und Landespolitiker. Nach Angaben des Mainzer Innenministers Roger Lewentz (SPD) sind 500 Rheinland-Pfälzer registriert, einige davon mit Privatanschrift und Telefon. Alle Betroffenen seien am Freitag telefonisch oder schriftlich informiert worden. Neben dem Mainzer Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD), FDP-Landeschef Rainer Brüderle und der Integrationsbeauftragten Maria Böhmer (CDU) stehen auch die Ex-Drogenbeauftragte Sabine Bätzing (SPD) sowie der Cochemer Agrarstaatssekretär Peter Bleser (CDU) und die Bitburger Landesministerin Ulrike Höfken (Grüne) auf der Liste. Die beiden Politiker aus der Region Trier wurden am Freitagmorgen morgen telefonisch informiert, sagten sie volksfreund.de. Nach Angaben des Mainzer Innenministers stammen die Daten aus den Jahren 2005 bis 2007. Ob weitere Namen aus der Region Trier auf der Liste stehen, war gestern zunächst unklar. Ebenfalls ungeklärt ist, wie die Neonazis an die Daten kamen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort