IHRE MEINUNG: Ist Tennis kein Volkssport?

Zu unserem Artikel "Keine Galionsfiguren für die Gelegenheitsspieler" (TV vom 4.März) erreichte uns folgende Lesermeinung:

Keine andere Sportart hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen solchen Auf- und Abstieg erlebt, wie die Sportart Tennis. Zwischen 1985 und 1996 gab es Wartelisten in Tennisvereinen; man mußte einmalige Aufnahmegebühren bezahlen. Seit 1999 sind die goldenen Zeiten vorbei. Es findet ein Bereinigungsprozess statt, wie der Geschäftsführer des Tennisverbands Rheinland im TV sagt. Der Deutsche Tennisbund mit seinen Tennisverbänden beklagt alljährlich den Mitgliederschwund. Dazu ist festzustellen, dass wertvolle Jahre ins Land gezogen sind. Weder der Deutsche Tennisbund noch die Tennisverbände haben eine Talentsichtung ins Leben gerufen, die auch die so genannten kleinen Vereine erreicht. In den goldenen Zeiten hätte der DTB solch ein Programm ins Leben rufen können. Heute ist das nicht mehr möglich, da die finanziellen Mittel fehlen. Sehr bedenklich ist die zunehmend sinkende Mitgliederzahl vor allem in kleinen Tennisvereinen. Da sich die Vereine durch die Mitgliedsbeiträge selbst finanzieren, bleibt nach der Platzsanierung im Frühjahr nicht mehr viel Geld für die Jugendförderung übrig. Wenn nur große Vereine in der Lage sind, Tennistraining für Kinder und Jugendliche zu finanzieren, sinkt die Zahl der Kinder, die Tennis lernen wollen, noch schneller. Dann bleibt Tennis doch eine elitäre Sportart, die nur mit entsprechend hohem finanziellem Aufwand erlernbar ist. Herren-und Damenteams aller Altersklassen sollten als Vierer-Mannschaften zu den Medenspielen antreten können. Dann hätten auch "kleinere" Vereine die Möglichkeit, Mannschaften für die Medenrunde zu melden. Ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt wäre der geringere Zeitaufwand, da nur sechs Spiele pro Spieltag zu absolvieren sind. Es bleibt zu hoffen, daß vor allem Tennisclubs in den ländlichen Regionen, die in den 80er Jahren mit viel Euphorie von Tennisenthusiasten gegründet wurden, den Bereinigungsprozess überleben und der Löschung im Vereinsregister entgehen. Clemens Lenz Stadtkyll

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