Keine Panik

Sein gesamtes Auftreten und Verhalten ist dekadent", bescheinigt die Stasiakte der SED Udo Lindenberg. Als Person der deutsch-deutschen Zeitgeschichte steht der Musiker und Maler im Mittelpunkt der Ausstellung "Keine Panik. Udo Lindenbergs bunte Republik Deutschland" vom 30. April bis 29. Mai 2005 im Foyer des Museums für Zeitgeschichte.

Sein gesamtes Auftreten und Verhalten ist dekadent", bescheinigt die Stasiakte der SED Udo Lindenberg. Als Person der deutsch-deutschen Zeitgeschichte steht der Musiker und Maler im Mittelpunkt der Ausstellung "Keine Panik. Udo Lindenbergs bunte Republik Deutschland" vom 30. April bis 29. Mai 2005 im Foyer des Museums für Zeitgeschichte. Neben einer Auswahl seiner Gemälde, Zeichnungen und "Likörelle" sind rund 200 Exponate zu sehen darunter Korrespondenz mit dem damaligen Staatsratsvorsitzenden der DDR, Erich Honecker, Schalmei und Lederjacke, die Lindenberg und Honecker als Geschenke tauschten sowie ein Zigarettenetui mit Widmung von Marlene Dietrich, die mit Originalton in zwei Plattenaufnahmen des Musikers zu hören ist. Ton- und Medienstationen in der Ausstellung zeigen Udo als "politischen" Musiker im Palast der Republik oder engagiert in der Initiative "Rock gegen rechte Gewalt". In der Jazz-Szene ist der Schlagzeuger Udo Lindenberg bereits Anfang der 1970er Jahre anerkannt. Als er beginnt, Rockmusiktexte in deutscher Sprache zu verfassen, gibt es dafür kaum Vorbilder. Im Sommer 1973 gelingt ihm mit der LP "Alles klar auf der Andrea Doria" der Durchbruch in Deutschland. Udos jugendlicher Jargon trifft das Gefühl der Zeit, seine Liedzeilen werden zu geflügelten Worten. Seit Beginn seiner Karriere engagiert sich Udo Lindenberg auch politisch und gesellschaftlich: Im Februar 1980 tritt er in Frankfurt am Main auf einem Festival unter dem Motto "Rock gegen rechts" auf. Er singt nicht nur gegen Neo-Nazis, sondern engagiert sich bei vielen Konzertveranstaltungen gegen rechte Gewalt und unterstützt lokale Initiativen. hpl/no Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 9-19 Uhr, (bis 29. Mai) Adresse: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Museumsmeile, Willy-Brandt-Allee 14, Bonn, Tel.: (02 28) 91 65-0

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