Zu Fuß gehen mit Lerneffekt

Trier · Zum Sport, zum Musikunterricht oder zu Freunden: Kinder sollen und wollen mobil bleiben. Das heißt oft, dass sie von Papi oder Mami gefahren werden müssen. Jetzt hat eine Studie ergeben: Je öfter Kinder mit dem Auto geshuttelt werden, umso schlechter wird ihr Orientierungsvermögen.

 Hinfahren ist bequemer, aber mit den Kindern selbst zu einem Ziel zu gehen, ist nachhaltiger für deren Orientierungsvermögen. Foto: Auto-reporter

Hinfahren ist bequemer, aber mit den Kindern selbst zu einem Ziel zu gehen, ist nachhaltiger für deren Orientierungsvermögen. Foto: Auto-reporter

Trier. Oft ist es einfach gut gemeint den Kleinen gegenüber. Manchmal aber geschieht es auch aus Zeitmangel, oder die Witterung spielt nicht mit: Kinder mit dem Auto zur Schule, zum Kindergarten, zum Sport oder Freunden zu bringen, ist längst üblich geworden in vielen Familien. Das Ergebnis aber ist immer das gleiche: Werden Kinder häufig mit dem Fahrzeug geshuttelt, dann finden sie sich in ihrer gewohnten Umgebung schlechter zurecht und werden im Verkehr unsicher. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Die Bequemlichkeit hat meist Vorrang. Auch wenn das Ziel in weniger als fünf Gehminuten zu erreichen wäre, greifen Eltern häufig aufs Auto zurück, anstatt mit ihren Kindern zu laufen. Mit den Kleinen zu Fuß zu gehen, bringe viel und koste nichts, sagt Björn Frauendienst, Geograf an der Ruhr-Universität Bochum, der an der Studie mitgearbeitet hat, gegenüber einem Fachmagazin für Kinder- und Familienfragen.
Mitunter sei es also ratsam, mit den Kindern bewusst zu Fuß zu gehen als die lieben Kleinen nur ins Auto zu packen, um keine Zeit zu verlieren. Denn mit den wenigen zusätzlichen Minuten stellt sich beim Nachwuchs auch ein Lerneffekt ein. Eltern sollten sich also auch ihrer Vorbildfunktion bewusst sein, wenn es um die Mobilität ihrer Kinder geht. Forscher Frauendienst berichtet: "Wird konsequent das richtige Verhalten mit den Kindern im Straßenverkehr geübt, dann werden diese früher selbstständig und sicherer. So können auch schon Fünf- oder Sechsjährige allein nach Hause gehen, sofern der Weg und die Tageszeit dies zulassen." jüb

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