Die kleinen Parteien in der Berichterstattung nicht vergessen

Zum Artikel "Alle Infos zur Landtagswahl" (TV vom 12./13. März):

Unter der Überschrift "Alle Infos zur Landtagswahl" stehen einige interessante Dinge, die ich dem geneigten Leser nicht vorenthalten möchte. "Der TV liefert alle wichtigen Infos zu Kandidaten, Wahlprozedere und Parteiprogrammen." Alle? Etwas weiter unten kann man lesen: "Der Leser kann sich einen raschen Überblick über die Positionen der wichtigsten Parteien verschaffen". Der "unabhängige" Volksfreund entscheidet also für seine Leser darüber, welche Parteien wichtig und welche unwichtig sind. "In Wort und Bild dargestellt werden die Spitzenkandidaten von SPD, CDU, Grünen, FDP, Linke und Freie Wähler."

Wo sind denn die Spitzenkandidaten der anderen Parteien, die noch wählbar sind? In der Reihenfolge sind das: REP, NPD, ödp, BüSo, ddp und Piraten. Diese kleinen Parteien werden vom TV absolut ignoriert. Ganz im Interesse der Etablierten, die sicher keine zusätzliche Konkurrenz im Kampf um die Wählerstimmen haben möchten. Könnte ja sein, dass da eine Partei dabei ist, die eine gute Idee hat. Das darf ja nicht sein.

Lieber TV, seit wann nennt man das unabhängige und überparteiliche Berichterstattung? Glaubt ihr, die Leser können nicht selbst entscheiden, welche Partei wichtig ist und welche nicht? Dazu gehört aber auch meiner Meinung nach eine wirklich komplette Berichterstattung ohne Zensur. John F. Kennedy sagte einmal: Die Regierung, die Angst hat, dem Volk die Wahrheit zu sagen, hat Angst vor dem Volk. Hat der TV Angst vor seinen Lesern? Oder kommt der Druck von einer anderen Seite? Wie auch immer: Ich würde mich freuen, auch einmal etwas von den kleinen Parteien zu lesen, und zwar von allen!

Karl-Heinz Brock, Schleid

Anm. d. Red.: Der TV ist unabhängig und überparteilich, aber kein Almanach, in dem restlos alle Informationen zu einem Thema - hier: Wahl - veröffentlicht werden. Das ist unmöglich, weil die Zeitung dann täglich so dick wie ein Buch wäre. Die Redaktion muss auswählen und orientiert sich an Nachrichtenwert und Leserinteresse. Seit Wochen berichten wir über Kandidaten und Programme, erstmals auch in einem Wahl-Journal, das am Freitag erschienen ist. Selbstverständlich sind die kleinen Parteien darin vertreten. Umfassende Information finden Sie zudem im Internet: www.volksfreund.de/wahlen

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