Berliner U-Bahnclip wird zum Hit (Video)

Berlin · Ausgerechnet ein Video über die Berliner U-Bahn ist ein Hit im Netz. Darin rappt ein Ticketkontrolleur, dass ihm alles schnuppe ist, solange seine Fahrgäste bezahlt haben. Der rund zweiminütige Clip "Is' mir egal" ist unter anderem auf der Facebook-Seite des Unternehmens zu sehen und Teil der Imagekampagne „Weil wir dich lieben“.

Seit Freitagvormittag wurde der Song der Berliner Verkehrsbetriebe bereits allein bei Facebook rund 1,8 Millionen aufgerufen , bei Twitter läuft der Hashtag #ismiregal heiß. „Mit einer solchen Resonanz am ersten Tag haben wir nicht gerechnet. Vielleicht nach 14 Tagen. Wir sind freudig überrascht“, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz am Samstag.

In dem Clip rappt der Werbetexter Kazim Akboga in der U-Bahn. In BVG-Uniform gekleidet mimt er einen Ticketkontrolleur, der über das Verhalten der Fahrgäste lässig hinwegsieht, so lange sie nicht schwarz fahren.

Ein Mops im Haikostüm, eine Frau, die Zwiebeln schneidet, ein schwules Paar in Lederoutfit - ist ihm alles wurscht. „Mann macht Umzug, is' mir egal, Mann auf Pferd, is' mir egal“, heißt es. Aber: „Keine Ticket, is' nich egal“. Fast könnte man sich an den Deichkind-Hit „Leider geil“ erinnert fühlen.

Der öffentliche Nahverkehr hat in Berlin nicht nur Freunde. Im Netz wird der Clip heiß diskutiert. „Die Kreativität ist beeindruckend und kommt einfach richtig gut an“, meinte ein Facebook-Nutzer - und forderte gleich eine Gehaltserhöhung für die verantwortlichen Mitarbeiter.

Andere schämten sich eher fremd. „Dieses Video ist wie ein Autounfall. Man kann nicht wegsehen auch wenn es grausam ist“, monierte ein Facebook-Nutzer. Einige kritisieren auch, dass die BVG Geld für einen solchen Song ausgebe, statt den Service zu verbessern.

Bei den BVG-Mitarbeitern wiederum habe der Clip Anklang gefunden, sagte Reetz. Einige sind am Ende des Videos neben Akboga zu sehen und wippen mit ihm im Takt. „Die Kollegen waren mit großer Freude dabei“, erzählte Reetz.

Neu ist das Lied nicht ganz. Bereits im Sommer 2014 veröffentlichte Akboga auf YouTube den Song „Is' mir egal“ - bis heute gab es fast 13 Millionen Klicks. „Keine Arbeit - is' mir egal, keine Frau is' mir egal“, rappte er damals. „Ich dachte, diese Is-mir-egal-Nummer sei durch“, sagte er nun der „B.Z.“ (Sonntag). Die Werbeagentur Jung von Matt entdeckte den Clip demnach jedoch und ließ Akboga für die BVG umdichten. Die Agentur hatte kürzlich mit einen Werbespot für die Supermarktkette Edeka über einen einsamen Rentner am Weihnachtsabend für Schlagzeilen gesorgt.

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