Der Ton macht die Musik

ImStreit um die Bustransporte zu Kindergärten und Schulen wird manden Eindruck nicht los, dass Prestige-Denken und Rechthabereieine größere Rolle spielen als die Suche nach praktikablenLösungen. Fest steht: Die Aufsicht in den Bussen ist nichtbefriedigend geregelt. Fest steht auch: Es ist kein Geld da, umetwa Personal zu beschäftigen, das sich um diese Aufgabe kümmert. Es müsste also gemeinsam nach einer Lösung gesucht werden. Stattdessen feuern Elternvertreter Breitseiten auf die Verwaltung, und die Verwaltung spielt beleidigte Leberwurst, weil ihre Rechtsauffassung sich nicht durchgesetzt hat. Nun versucht man es mit abstrusen Ideen wie der, dass die überforderten Busfahrer künftig auch noch zu kontrollieren hätten, wer ein Kind vom Bus abholt. Dass das nicht funktionieren kann, wissen alle, aber es geht offenbar nicht darum, dass etwas funktioniert, es geht darum, sich abzusichern für den Fall, dass etwas schief geht. Modernes Verwaltungshandeln ist das nicht. Ebenso wenig wie die "Retourkutsche", die freiwilligen Leistungen zusammen zu streichen. Nicht, dass eine Kostenbeteiligung der Eltern per se abzulehnen wäre. Aber zu beschließen, dass man in drei Wochen die Verträge kündigt, falls die Eltern nicht mitziehen, hat einen ebenso üblen Unterton wie der Wink mit der Polizei. So startet man keinen Dialog, schließlich macht immer noch der Ton die Musik.

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