Kirche im Dorf lassen

Die Veröffentlichung der Bezüge der Ärzte-Funktionäre passt zur am Wochenende erneut los getretenen Diskussion über die Manager-Gehälter in Deutschland. Auch wenn die Entschädigungen für den eigentlich ehrenamtlichen Aufwand für die ärztliche Selbstverwaltung längst nicht so üppig ausfallen wie die oft überzogenen Saläre der deutschen Top-Manager, sorgen die ärztlichen Funktionärs-Bezüge ebenso wie die Spitzengehälter der Wirtschaft für Neid-Diskussionen.

Denn die Entschädigungen für die Chefs der Kassenärztlichen Vereinigungen überraschen schon in ihrer Höhe. 85 700 Euro für den Vorsitzenden der KV Trier - da reibt sich so manch einer die Augen. Auch wenn der Trierer Ärzte-Chef damit noch längst nicht zu den Spitzenverdienern unter seinen Kollegen zählt, als reine Aufwandsentschädigung ist das doch schon recht ansehnlich. Allerdings sollte man die Kirche im Dorf lassen: Denn eine tatsächliche Aussagekraft haben die Zahlen auch. Mehr als die Neugier werden mit der Veröffentlichung der Bezüge von Ärztefunktionären und auch der Krankenkassen-Chefs nicht befriedigt. Und im Gegensatz zu den Kassen-Vorständen, deren Salär aus den Beiträgen der Versicherten finanziert wird, werden die Entschädigungen der Ärzte-Lobbyisten von den Pflichtbeiträgen der niedergelassenen Mediziner bezahlt. b.wientjes@volksfreund.de

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