Macht und Arroganz

Erfolg ist verführerisch. Und deshalb denken einige Politiker in Washington bereits mehr oder weniger unverhohlen daran, auch Syrien notfalls gewaltsam zu demokratisieren und damit ein als Bedrohung der amerikanischen Interessen empfundenes Regime auszuwechseln.

Befürworter einer kompromisslosen Strategie zur Durchsetzung der geopolitischen Dominanz der USA - darunter Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Pentagon-Berater Richard Perle, einer der "Architekten" des Irak-Krieges - warnen Damaskus immer lauter vor ernsthaften Konsequenzen. Dass Syrien vermutlich Bagdad Waffen geliefert und damit gegen UN-Sanktionen verstoßen hat, ist kein Kriegsgrund - denn würden sich die "Falken" darauf berufen, müssten sie sich dieser Logik folgend vermutlich auch Jordanien, Russlands und womöglich sogar Frankreichs annehmen. Zudem wäre ein weiterer Waffengang zweifelsohne das Ende der meisten, wenn nicht aller transatlantischen Bündnisse. Deshalb erscheint kaum denkbar, dass sich innerhalb der USA ein Konsens für eine neuerliche Invasion findet - zumal hinter dem Langzeit-Erfolg des Projektes "Freiheit für Irak" ja noch jede Menge Fragezeichen stehen. nachrichten.red@volksfreund.de

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