Meinhold

Die "Neuzeit" beginnt manchmal in den Randregionen eines Landes. Während der Springer-Verlag mit einer gewaltigen publizistischen Bugwelle über die Einführung von "news desks" und "online first" diskutiert, manche Verlage "Beschäftigungsprogramme" für die Beraterbranche auflegen zur Einführung von Reporter-Editor-Workflows, ruft der listige Trierer Igel leise: Ich bin schon da.

Wir haben das alles schon, wir praktizieren das seit Jahren zur Freude unserer Leser und Kunden und sind außerdem selbst damit zufrieden.

Da es hinterher immer alle sind, keiner "Bedenkenträger" war oder im Wege stand, soll hier dem Baumeister und Treiber für diesen Workflow der Moderne (und für vieles andere), dem Chefredakteur und Redaktionsmanager Walter Wolfgang Weber gedankt werden. Er hat diese moderne Redaktionsorganisation als einer der ersten in Deutschland nach amerikanischem Vorbild umgesetzt. Die Vorteile dieses Ablaufs im Vergleich zur traditionellen Organisation, eine durchgängigere publizistische Komposition des Blattes, die stärkere Ausrichtung der Zeitung auf die Heimatregion, die Verschiebung des Schwerpunktes von redigierten (Agentur-) Texten zu selbst produzierten, lokalen Reportagen, werden von den Lesern geschätzt, die dem Volksfreund in einer Zeit immer intensiverer intramedialer Konkurrenz viel stärker loyal verbunden sind, als es sonst bei den Nutzern anderer Medien üblich ist.

Das Fehlen "barocker Führungsschleifen" in der Redaktion fördert die Effizienz und zielgerichtete Verwendung knapper Mittel, so dass der TV sich auch bei schwachem Wind in der Werbeflaute zuverlässig und leicht bewegt, während manche publizistischen "Dickschiffe" vor sich hin "dümpeln" und durch traurige Gesänge der Mannschaften über die "Zeitungskrise" auffallen.

Der große Erfolg des Volksfreunds und seine Offenheit für Neues sind entscheidend auf die Arbeit und den Einfluss von Walter Wolfgang Weber zurückzuführen, der das Unternehmen weit über die Redaktion hinaus beeinflusst und geprägt hat. Dafür möchte ich ihm als "Neuling" in der Saarbrücker Zeitungs-Gruppe sehr herzlich danken, auch für die Hilfe und Unterstützung, die ich beim Start erhielt. Wir wünschen ihm alles Gute. Auf Wiedersehen, Walter Wolfgang Weber!

Joachim Meinhold

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