Politiker erhält Brief mit weißem Pulver - Behörden lösen Anthrax-Alarm im belgischen Grenzgebiet aus

Bastogne · Der Bürgermeister von Bastogne, Benoît Lutgen, und zwei seiner Mitarbeiter sind am Dienstag zeitweilig von den belgischen Behörden unter Quarantäne gestellt worden. Zuvor war in seinem Büro ein Brief geöffnet worden, der ein weißes Pulver enthielt. Die Polizei löste daraufhin einen Gift-Alarm aus.

Am Dienstagvormittag war im Büro der wallonischen Christdemokraten CDH in Bastogne (etwa 25 Kilometer von Bitburg entfernt) Brief abgegeben worden. Die Sekretärin des Parteichefs Benoît Lutgen öffnete den Umschlag und fand darin das Bild eines Totenkopfes und ein verdächtiges weißes Pulver. Daraufhin alarmierte sie sofort die Polizei, die nach den bestehenden Richtlinien Anthrax (Milzbrand)-Alarm auslöste. Danach durfte niemand mehr das Parteibüro verlassen.

Da in der Zwischenzeit der Politiker sein Büro betreten hatte, wurde er zusammen mit zwei seiner Mitarbeiter unter Quarantäne gestellt. Das meldeten übereinstimmend belgische und Luxemburger Medien. Erst am frühen Abend konnte der Bürgermeister der Ardennenstadt sein Büro verlassen.

Lutgen zeigte sich von dem Zwischenfall nicht sonderlich beunruhigt. In einem Telefon-Interview sagte er, dass es nicht das erste Mal sei, dass er bedroht werde. Von der Polizei gab es noch keine weiteren Informationen, ob das Pulver wirklich Anthrax-Erreger enthalten hat.

Die Krankheit Milzbrand (Anthrax) wird durch Bakterien ausgelöst. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch kam bisher nicht vor. Falls der Milzbrand rechtzeitig erkannt wird, kann er mit Antibiotika bekämpft werden. Im schlimmsten Fall führt er zum Tod. 2001 waren in den USA fünf Menschen an Milzbrand gestorben. Sie hatten zuvor Giftbriefe, die mit Anthrax-Erregern präpariert waren, geöffnet.

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