Betrugs-Vorwürfe gegen Trierer „Vorbild-Frau“

Trier · Die wegen ihres karitativen Engagements mehrfach ausgezeichnete Triererin Petra Moske (43) muss sich am Freitag mit zwei weiteren Angeklagten vor dem Koblenzer Landgericht verantworten. Es geht um Steuerhinterziehung und Betrug während Moskes Zeit als Chefin der regionalen Johanniter-Unfallhilfe.

 Petra Moske.Foto: TV-Archiv

Petra Moske.Foto: TV-Archiv

Die 43-jährige Triererin Petra Moske, Gründerin des Vereins „Nestwärme“, gilt bundesweit als eine der engagiertesten und profiliertesten Frauen im Einsatz für schwerstbehinderte Kinder und deren Familien. Jetzt allerdings drohen Moskes Positiv-Image Kratzer. Wegen möglicher Steuerhinterziehung, Betrugs und Vorenthaltens von Arbeitsentgelt muss sich die von einer Zeitschrift unlängst als „Vorbild-Frau“ ausgezeichnete Triererin am Freitag vor dem Koblenzer Landgericht verantworten.

Die Moske und zwei weiteren Angeklagten zur Last gelegten Taten liegen bis zu acht Jahre zurück. Petra Moske war seinerzeit Chefin des Regionalverbands Trier-Mosel der Johanniter-Unfallhilfe (JUH). In dieser Funktion, so die für Wirtschaftsstrafsachen zuständige Koblenzer Staatsanwaltschaft, soll die Triererin zugunsten ihres Arbeitgebers rund 44.000 Euro Steuern hinterzogen haben, indem sie gegenüber dem Fiskus unrichtige Angaben über lohnsteuerpflichtige Beschäftigungsverhältnisse gemacht habe. Auch die Sozialversicherungsträger seien durch falsche Angaben betrogen worden. Ähnliche Vorwürfe werden auch Moskes damaliger Stellvertreterin und ihrem Nachfolger gemacht.

„Zu unrecht“, meint der Trierer Rechtsanwalt Oliver Brand, der Petra Moske verteidigt. Nach seinen Angaben hat die heute 43-Jährige im September 2002 alle JUH-Verantwortlichen auf die „von oben“ angeordnete ungesetzliche Abrechnungspraxis hingewiesen und Änderungen angemahnt. Weil dies nicht passiert sei und sie weiter gedrängt habe, sei ihr schließlich gekündigt worden, sagt Brand. Er glaubt, dass seine Mandantin unschuldig ist.

Dennoch wollen er und Moske das bereits im Vorfeld unter allen Prozessbeteiligten ausgehandelte Urteil – eine Geldstrafe – akzeptieren. Auch wenn Petra Moske dann als vorbestraft gilt. Der Beirat des Vereins „Nestwärme“ stellte sich bereits hinter seine Vorsitzende.

Mehr zum Thema lesen Sie in der Freitagsausgabe des Trierischen Volksfreunds.

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