Adolf Dronke und sein Turm

Daun/Prüm · Der Eifelverein hat in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag gefeiert. Auf dem Mäuseberg bei Daun steht seit 111 Jahren ein Turm, der an den Gründer und ersten Vorsitzenden des Vereins erinnert: der Dronketurm.

Daun/Prüm. Vor 111 Jahren wurde auf dem 560 Meter hohen Vulkanrücken, der sich zwischen zwei traumhaften Kraterseen bei Daun erhebt, ein Denkmal eingeweiht, das seitdem viele Tausende Menschen besuchten. Es handelt sich um den Dronketurm, der sich auf dem Mäuseberg in den Himmel streckt.
Sechseckig ist der Turm, erbaut aus massiven schwarzgrauen Basaltblöcken, die als steingewordene Zeugnisse von der Zeit berichten, als die Vulkane in der Eifel noch aktiv waren.
Es lohnt sich, die enge Wendeltreppe hinaufzusteigen, um von oben aus dem elf Meter hohen Turm rundum in die Eifel zu schauen. Da ist von Ferne die Hohe Acht zu sehen, der höchste Berg der Eifel. Im Westen schützt ein Kranz erloschener Vulkankegel, wie Ernstberg und Nerother Kopf, Riemerich, Warth und Aarley, vor rauen Winden. Im Süden grüßt der Mosenberg, und weit dort hinten am Horizont dämmern bereits die Umrisse der Moselberge.
Der massive Turm wird Dronketurm genannt. Und über seinem fünf Meter hohen Eingang erklärt eine steinerne Inschrift den Namen: "Seinem Begründer, dem Eifelvater Adolf Dronke, der dankbare Eifelverein anno 1902".
Stadt geschichte(n)


Adolf Dronke wurde am 7. März 1837 in Koblenz geboren. Nach seiner Promotion 1860 übernahm er die Leitung der Realschule in Trier, die unter seinem Direktorat zum Vollgymnasium erweitert wurde. Dronke genoss großes Ansehen.
Sein Wissen, seine erdkundlichen Kartenwerke und Lehrbücher waren in Fachkreisen hoch geschätzt. Bei seinen zahlreichen geografischen Studien und Reisen lernte er die Eifel und deren Schönheit kennen, aber auch deren Notstände und Abgeschlossenheit.
Diese Eindrücke waren prägend für seinen Entschluss, der Eifel durch die Gründung eines Vereins von vielen Gleichgesinnten zu helfen. Er war der geistige Vater, auf dessen Initiativen und Einsatz hin der Eifelverein im Jahr 1888 gegründet wurde und dessen Vorsitzender er zehn Jahre lang war.
Viele Anregungen gab er zur wirtschaftlichen Erschließung der Eifel und besserer Vermarktung von Eifeler Naturerzeugnissen. Es dauerte nicht lange, und er wurde von den Menschen der Region "Eifelvater" genannt.
Am 10. Juni 1898 starb er. Der Eifelverein beschloss noch im gleichen Jahr, seinem Begründer ein Denkmal für dessen unermüdlichen und rastlosen Einsatz zu errichten. Das Denkmal sollte auf dem Mäuseberg bei Daun erbaut werden, an der Stelle, wo bereits eine kleine Schutzhütte stand. Dort weilte Dronke bei seinen Ausflügen in die vulkanische Kraterlandschaft am liebsten.
In der gesamten Eifel wurde Geld gesammelt. Bald war die Summe von 4000 Mark aufgebracht. Kreisbaumeister Krahe aus Gerolstein lieferte den Entwurf des "Dronke-Turmes", der dann aus schwerem Dauner Basaltgestein ausgeführt wurde.
Am 7. Juni 1903 wurde der Turm feierlich eingeweiht und dann der Gemeinde Daun übergeben. Bei der Einweihungsfeier war auch Adolf Dronkes Sohn, Landrichter Dronke, dabei, der einen Trinkspruch aussprach: "Das Maß der Ehre für unseren heimgegangenen Vater ... erfüllt uns mit wehmütiger, aber auch mit stolzer Freude, die wir nur fühlen, nicht aussprechen können. Sie setzen heute unserem Vater ein steinernes Denkmal, in Ihren Herzen haben Sie ihm längst ein Denkmal gesetzt durch den ehrenden Namen Eifelvater. So sind wir alle eine Familie. Gestatten Sie, dass die engere Familie Dronke auf das Wohl der weiteren Familie Dronke trinkt, auf ein fröhliches Vivat, Crescat, Floreat (er lebe, gedeihe, blühe) des Eifelvereins!"
Zehn Jahre später wurde das Denkmal umgebaut und zur heutigen Form umgestaltet.

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