Aktuell wie vor Hunderten von Jahren
IRREL. (ew) "Su war et frejer". Unter diesem Motto präsentierte die "Irreler Bauerntradition" zu ihrem 15-jährigem Bestehen alte Handwerkskunst und bäuerliches Brauchtum. Das Jubiläumsfest fand als Teil der Irreler Kirmes statt.
Viele Maschinen und Arbeitsgeräte haben die Mitglieder der Irreler Bauerntradition in ihrem Vereinsdomizil zusammen getragen und liebevoll restauriert. Zu ihrem Jubiläum öffneten sie die Ausstellung für die zahlreichen Besucher. Für die älteren unter ihnen war es eine Reise in die Vergangenheit, für die jüngeren oft ein Buch mit sieben Siegeln. Umso größer aber war das Interesse der Jugend an einem Beruf, der heute noch so aktuell ist wie vor Hunderten von Jahren: der Hufschmied. "Hufschmied ist heute kein eigenständiger Beruf, sondern eine Zusatzausbildung zu einem Metallberuf", erklärte Stephan Lenz, der in Irrel eine staatlich anerkannte Hufbeschlagsschmiede betreibt. Um die Pferde zu beschlagen, geht er in die Gestüte.Großer Andrang in der Bächerei
An der Technik und an den Beschlägen hat sich nicht viel verändert. Alles Handarbeit und eine Portion Psychologie, wenn es darum geht, die Tiere ruhig zu stellen. An der Stute "Allegra" demonstrierte Stephan Lenz sein Handwerk. Das zehnjährige Turnierpferd zeigte sich etwas verwundert über das große Publikumsinteresse, ließ die Prozedur dann aber gelassen über sich ergehen. Großer Andrang herrschte auch in der Bäckerei der "Irreler Bauerntradition". Brote und Zwetschentorte gingen weg wie warme Semmeln. Auch das traditionelle Mittagsmenü - Pökelfleisch mit Dicken Bohnen - mundete den Besuchern. Eine Parade mit alten Traktoren rundete das Jubiläumsfest ab.