Aljoscha kommt auf die Füße

BOLLENDORF. (utz) Aljoscha kommt langsam auf die Füße. Der Fünfjährige aus Smolensk, der wegen einer Versteifung der Gelenke nicht laufen und greifen kann, soll mit der Hilfe von Josepha Sander aus Bollendorf einmal "ein normales Leben" führen können. Einer seiner Füße wurde bereits operiert. Der andere Fuß soll in dieser Woche gerichtet werden. Viele Spender haben dazu beigetragen, dass Aljoscha bald aufstehen kann.

Aljoscha lacht und streckt seinen Fuß in die Kamera. Mit einem dicken weißen Verband umwickelt, sieht er aus wie ein Klumpen. Doch darunter verbirgt sich ein kleines Wunder, das die Ärzte vor einigen Wochen in einer Kölner Klinik vollbracht haben: Sie haben den Fuß so gerichtet, dass Aljoscha bald aufstehen kann. Denn der Junge aus Smolensk leidet an der seltenen Krankheit "Arthogrypose” (AMC) - einer angeborenen Versteifung der Gelenke in Beuge- oder Streckstellung. Deshalb kann er nicht laufen, nicht greifen, nicht alleine essen oder zur Toilette gehen. Sein Leben verbringt er kriechend auf dem Boden. Das soll sich ändern. Josepha Sander von den Maltesern hat den Waisenjungen in Begleitung der Betreuerin Irina Efremova im Januar zu sich nach Hause geholt, um ihm in ein "normales Leben" zu helfen (der TV berichtete). In Russland wäre er zu einem Leben auf der Erde verurteilt gewesen. Mehrere Operationen werden notwendig sein - für die zweite wird der Junge Ende dieser Woche nach Köln gebracht. "Wenn die Wunde der zweiten Operation verheilt ist, können Schuhe und Beinschienen angepasst werden. Und dann lernt Aljoscha laufen", freut sich Josepha Sander. Ende April geht es dann zurück nach Russland. Josepha Sander fliegt mit - einerseits, um einen Hilfstransport der Malteser zu begleiten, andererseits, um zu überprüfen, dass Aljoscha tatsächlich in ein neues Heim kommt - wie ihr die russischen Behörden am Telefon versichert haben. "Dort lernt er nicht nur laufen, sondern er wird auch in eine Schule aufgenommen. Er kann sogar eine Lehre machen", sagt Sander. Ob auch Aljoschas Arme operiert werden oder die Streckstellung auch ausschließlich krankengymnastisch behandelt werden können, entscheidet sich im kommenden Jahr. Dann soll der Junge wieder nach Deutschland kommen. In jedem Fall dankt Sander schon einmal allen Spendern, die dem Aufruf im TV im Januar gefolgt sind. Mehr als 3000 Euro kamen dabei zusammen. "Das hätte ich nicht erwartet", sagt Sander. Dennoch wird weiterhin Geld benötigt, um die teuren Klinikaufenthalte, Flüge und Telefonkosten zu finanzieren. Über Spenden aber auch über eine Patenschaft (mit freier Wahl des monatlichen Betrags) für den Jungen freuen sich die Malteser. Spendenkonto 1111251, Stichwort "Aljoscha”, Kreissparkasse Bitburg (BLZ 586 500 30).

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