Am Nasenring durch die Manege

Kommunalreform

Zu unserem Bericht "Bedingt verfassungskonform" und dem Kommentar dazu "Dieses eine kleine Pünktchen" von Fritz-Peter Linden (TV vom 8. Mai) über die geplante Fusion Prüm-Obere Kyll schreibt dieser Leser:
Der Meinung des Kommentators muss ich energisch widersprechen. Zum heutigen Zeitpunkt ist die geplante Fusion zwischen Jünkerath und Prüm nicht verfassungskonform. Bereits bei der Fusion der Verbandsgemeinden Irrel und Neuerburg hatte das Verfassungsgericht diesen Punkt erwähnt und ganz deutlich die Voraussetzung dafür (Kreisreform) eingebracht. Was heißt hier "Pünktchen", wenn mein Fußballverein 3:2 verliert, dann ist das dritte Tor entscheidend.
Ich habe nichts gegen die Bürger und Verwaltungen von Jünkerath und Prüm, nein - im Gegenteil sind dies alles gute Eifeler, die mir sehr angenehm sind. Nur wenn sich der Innenminister Herr Lewentz seinerzeit sehr weit aus dem Fenster gelehnt hat, dann hätte er auch dafür sorgen müssen, dass die notwendigen Schritte eingeleitet worden wären. Hier werden die ehrenamtlichen Mandatsträger am Nasenring durch die Manege geführt und nach vielen Jahren wird jetzt dieses "Pünktchen" zur Fallgrube. Was mir ebenfalls leidtut, sind die drei Gemeinden - Steffeln, Lissendorf und Birgel -, die jetzt im Regen stehen. Ich bin weiterhin überzeugt, dass eine Dreier-Fusion möglich gewesen wäre. Nur hätte das Land dann einen größeren Betrag zur Verfügung stellen müssen, denn die neue Verbandsgemeinde kann nicht mit einem Schuldenberg starten, der alle Handlungsmöglichkeiten abwürgt.
Hier werden die wirklich "Schuldigen" nicht erwähnt. Denn dies ist kein Kreisproblem, sondern ganz klar und deutlich die vermurkste Verwaltungsreform des Landes. Das Land hat für allen Blödsinn Geld, nur nicht für eine wohlüberlegte Verwaltungsreform. Hier kann man nur sagen: Denkt endlich um!

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