Bitburg, die Stadt mit vielen Stiftungen

Neben der neuen Mitgliederstiftung der Volksbank Bitburg (siehe Bericht auf vorheriger Seite), gibt es in Bitburg acht Stiftungen, die sich für das Wohl der Menschen einsetzen. Eine Übersicht von der ältesten Stiftung Bürgerhospital bis zur neuen Kulturstiftung:

Stiftung Bürgerhospital: Der Bitburger Adelige Heinrich von der Pforte hat 1295 ein Hospital "zu trost der armen und krancken" bauen lassen. Wohlhabende Bürger vermachten der Stiftung zu Lebzeiten Geld und Besitz, um sich für das Alter dort Unterkunft und Pflege zu sichern. 1929 hat die Stiftung das Krankenhaus verkauft. Heute wird die Stiftung von der Stadt Bitburg verwaltet und setzt sich weiter dafür ein, dass bedürftige, ältere Menschen günstig Wohnraum finden. Kerngeschäft ist die Vermietung der 72 Seniorenwohnungen in den drei Hochhäusern in der Eifelstraße. Zudem unterhält die Stiftung zwei Häuser im Messenweg mit 14 Wohnungen und drei Häuser in der Rittersdorfer Straße mit 17 Wohnungen.
Von der Heyden und von Schütz\'sche Stiftung: Ebenfalls in der Kreisverwaltung wird diese Stiftung verwaltet, die 1836 von Clemens Wenzeslaus Freiherr von der Heyden in Niederweis gegründet wurde und sein gesamtes Erbe in die Stiftung gegeben hat, an der sich später Freiherr von Schütz beteiligte. Ziel ist es, Hilfsbedürftige zu unterstützen und die Jugendarbeit zu fördern. Das Stiftungsvermögen beträgt rund fünf Millionen Euro, dazugehört auch das ehemalige Waisenhaus in der Kölner Straße in Bitburg, in dem heute ein Sonderkindergarten und die St.-Martin-Schule untergebracht sind, der Waisenhauspark, das Gebäude des Kindergartens Liebfrauen.

Dr. Bergs und Zangerles Stipendienstiftung: Die Stiftung geht zurück auf den kinderlosen Bitburger Arzt Franz Berg (1833-1908), der die Stiftung mit 100 000 Mark ausstattete, und die Familie Zangerle, die ihr Vermögen in den 1960er Jahren in die Stiftung eingebracht haben, als diese kurz vor der Auflösung stand. Ziel ist es, "begabte Kinder unbemittelter Bitburger Familien" in ihrer Ausbildung finanziell zu unterstützen. Knapp 300 Stipendien von zusammen 300 000 Euro wurden in den vergangenen 30 Jahren an junge Menschen im Eifelkreis Bitburg-Prüm vergeben. Die wird ehrenamtlich in der Kreisverwaltung verwaltet.

Dr.-Hanns-Simon-Stiftung: Die Stiftung wurde 1968 vom damaligen Brauerei-Chef Hanns Simon gegründet und mit Geschäftsanteilen an der Bitburger Brauerei im Wert von damals einer Million Mark ausgestattet. Durch Kapitalerhöhungen sind die Geschäftsanteile inzwischen rund 2,4 Millionen Euro wert. Investitionen werden aus den Erträgen des Stiftungskapitals bestritten. Die Stiftung betreibt die 1976 eröffnete Kulturstätte Haus Beda sowie die Bibliothek, die 2006 in der Brodenheckstraße eröffnet hat. 2012 gab es im Haus Beda acht Ausstellungen, 30 Konzerte, 21Theaterabende, Kabarett und Lesungen sowie 34 Versammlungen und Empfänge.
Sparkassenstiftungen: Die Kreissparkasse Bitburg-Prüm hat drei Stiftungen, die mit einem Kapital in Höhe von 7,7 Millionen Euro ausgestattet sind. Aus den Erträgen dieses Stiftungskapitals werden Jahr für Jahr rund 150 Projekte unterstützt. 2012 wurden rund 350 000 Euro investiert. Die älteste ist die Sparkassenstiftung, die 1983 anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Kreditinstituts gegründet wurde und vorrangig Kinder- und Jugendarbeit unterstützt. 1993 kam die Kulturstiftung, die etwa auch Projekte im Bereich der Denkmalpflege unterstützt, dazu; 2006 dann die Naturschutzstiftung, die sich für Naturschutz und Landschaftspflege einsetzt.

Feuerwehrstiftung: Als Privatmann hat Landrat Joachim Streit 2006 diese Stiftung gegründet und mit 40 000 Euro ausgestattet. Aus den Erträgen des Stiftungskapitals wird der Kreisfeuerwehrverband - etwa bei der Nachwuchswerbung - unterstützt. Auch die Feuerwehr-Arbeitsgemeinschaft an der Berufsbildenden Schule in Bitburg wurde von der Stiftung initiiert.

Stiftung der Lebenshilfen Bitburg, Daun, Prüm: Die drei Lebenshilfe-Vereine Bitburg, die sich für Menschen mit Behinderung einsetzen und gemeinsam die Westeifelwerke betreiben, haben die Stiftung gegründet und mit einem Kapital von 500 000 Euro ausgestattet. Die Stiftung hilft den Vereinen beim Beschaffen von Geld und Wohnraum. Ziel ist es, geistig und mehrfach behinderten Menschen in der Region eine Zukunft und ein Zuhause zu ermöglichen.

Stiftung des Beda-Instituts für Europäische Kulturbildung: Ende 2012 hat Ingeborg Trappe-Butzbach, Leiterin des Beda-Instituts, ihre Stiftung gegründet, deren Ziel es ist, die künstlerische Ausbildung von Menschen mit und ohne Handicap in Europa sowie den kulturellen Austausch mit anderen Nationen zu fördern. Offizielle Gründungsfeier ist am Sonntag, 5. Mai, in der Bitburger Stadthalle. scho

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