VERKEHR Damit nichts mehr rutscht

Wallendorf/Bollendorf · Zwischen Bollendorf und Wallendorf wird gebaut. Der Grund sind instabile Hänge.

(utz) Die Landesstraße 1 zwischen Wallendorf und Bollendorf ist seit einigen Tagen gesperrt. Weshalb? Mal in die Pressemitteilung des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein schauen. Hangrutsche. Aha. Da liegt also Schutt und Geröll auf der Straße? Ein Anruf beim LBM. „Nein“, sagt Mitarbeiter Oliver Arimond. Das Erdreich oberhalb der Straße sei –  auch aufgrund der starken Regenfälle in diesem Jahr –  gerutscht, und das Wasser laufe unterhalb aus der Böschung heraus. Das habe auf insgesamt 200 Metern zu Längsrissen in der Straße geführt. Diese sollen jetzt beseitigt werden, denn für Fahrer könnten sie gefährlich werden. „Die Standsicherheit ist nicht mehr gewährleistet“, sagt Arimond. Im schlimmsten Fall könne man mit dem Auto die Böschung hinunterrutschen.

Zuvor jedoch soll die Ursache der Risse beseitigt werden. Dazu wird das Hydrozementationsverfahren verwendet, bei dem eine Zementsuspension mit der Hangerde gemischt und anschließend wieder dorthin verfrachtet wird, wo sie herkam.

 Zudem wird dafür gesorgt, dass das Sickerwasser ablaufen kann. Deshalb wechseln sich die jeweils zwei Meter breiten Stützkörper mit der Erde-Zement-Mischung mit jeweils fünf Meter breiten Abschnitten aus einem wasserdurchlässigen Gemisch ab. Damit wird der Hang so weit stabilisiert, dass Rutsche künftig vermieden werden.

Das Verfahren, so Arimond, sei deutlich günstiger und auch umweltfreundlicher als die bis vor wenigen Jahren noch üblichen Stützwände aus Beton. Das liege unter anderem daran, dass beim Hydrozementationsverfahren keine ferttugen Bauteile angeliefert werden müssten. Die Zementsuspension  werde vor Ort in einem Silo mit der Erde gemischt. Zudem müsse — wie bei Stützwänden üblich —  keine Erde mehr abstransportiert werden, sie werde ja wieder verbaut.Deshalb kostet das Projekt das Land „nur“ 450 000 Euro. Bei einer Stützwandkonstruktion wären die Arbeiten etwa doppelt so teuer geworden, schätzt Arimond.

Bis das Geld verbaut ist, dauert es  bis voraussichtlich zum 21. Dezember. So lange, schätzt man beim LBM, werden die Leute  der Firma Kohl Bau für die Arbeiten brauchen. Und so lange soll die Straße auch für den Verkehr gesperrt bleiben.  Die Umleitung ist 5,5 Kilometer länger als der übliche Weg und verläuft ab Bollendorf über die L 3 und die K 1 bis Kruchten, dann weiter über die L 2 durch Biesdorf und über die L 1 bis nach Wallendorf und umgekehrt.

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